Besorgter Ballack rüttelt Kollegen wach

Basel. Michael Ballack hat das 800. Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu einem Knackpunkt auf dem nur noch kurzen Weg zur EM erklärt, der der Kapitän sorgenvoll entgegenblickt. "Wir brauchen eine topfitte und eingespielte Mannschaft. Das ist im Moment nicht der Fall

 Beim FC Chelsea findet Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack zu alter Form. Foto: dpa

Beim FC Chelsea findet Nationalmannschafts-Kapitän Michael Ballack zu alter Form. Foto: dpa

Basel. Michael Ballack hat das 800. Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu einem Knackpunkt auf dem nur noch kurzen Weg zur EM erklärt, der der Kapitän sorgenvoll entgegenblickt. "Wir brauchen eine topfitte und eingespielte Mannschaft. Das ist im Moment nicht der Fall. Ich hoffe, dass sich das bis zur EM noch dreht", erklärte Ballack gestern in Basel. Umso wichtiger sei darum ein schwungvoller und erfolgreicher Auftritt heute Abend (20.45 Uhr/ZDF) im ausverkauften St. Jakob-Park gegen EM-Mitgastgeber Schweiz.

Ballack ist entschlossen voranzugehen, aber er verschließt nach zwei miterlebten Vorrunden-Pleiten bei den EM-Turnieren 2000 und 2004 nicht die Augen vor den vielen Problemfällen. Torhüter Jens Lehmann sitzt beim FC Arsenal wohl bis zum Saisonende auf der Bank, Abwehrchef Christoph Metzelder ist nach seiner Fuß-Operation weiter außer Gefecht. Und Ballacks potenzielle Mittelfeld-Kollegen Torsten Frings, Bernd Schneider und Bastian Schweinsteiger ringen um Anschluss und Form. Da bleibt dem Kapitän bis zum ersten EM-Spiel gegen Polen am 8. Juni nur das Prinzip Hoffnung: "In zweieinhalb Monaten kann viel passieren im Fußball." Mit seinen Warnungen wolle er aber auch den einen oder anderen "wachrütteln".

Gegen die von Bundestrainer Joachim Löw zum EM-Mitfavoriten erklärten Schweizer mit Leistungsträgern aus der Bundesliga wie Torhüter Diego Benaglio (VfL Wolfsburg), Tranquillo Barnetta (Bayer Leverkusen) oder Alexander Frei (Borussia Dortmund) soll nicht nur das Ergebnis stimmen. Löw hofft auf Erkenntnisse hinsichtlich seiner Wunschformation. Lehmann wird im Tor stehen, vor ihm dürften im Abwehrzentrum Arne Friedrich und Per Mertesacker verteidigen. Im Mittelfeld dürfen Schweinsteiger und Schneider ihre Ansprüche untermauern.

Rundum glücklich kann Löw momentan allein mit den Stürmern sein. "Hier haben wir viele Möglichkeiten", sagte Löw angesichts der Qual der Wahl zwischen Miroslav Klose, Mario Gomez, Kevin Kuranyi und Lukas Podolski. Aktuell spricht vieles für Klose und Gomez. dpa

Am Rande

Oliver Neuville (Borussia Mönchengladbach) hat mit seiner Leistung am Montag beim 1:1 in Aachen seinen EM-Ambitionen Nachdruck verliehen. "Ich will zur EM", sagte er nach der Partie. Trotz seiner Nichtnominierung für das Testspiel in der Schweiz hat er das Großereignis im Sommer noch nicht abgeschrieben: "Die Chance ist da, und ich habe noch zwei Monate Zeit."

Bundestrainer Löw habe ihm in einem Telefonat gesagt, wegen des Zweitliga-Spiels nur zwei Tage vor dem Test in Basel diesmal seinen Leverkusener Konkurrenten Stefan Kießling testen zu wollen. dpa

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