Zandvoort Berger macht DTM Mut für eine Zukunft nach Mercedes

Zandvoort · Aston Martin und Lexus könnten in Serie einsteigen.

 DTM-Chef Gerhard Berger verhandelt mit mehreren Herstellern.

DTM-Chef Gerhard Berger verhandelt mit mehreren Herstellern.

Foto: dpa/Herbert Neubauer

Die Ziellinie ist bei der Suche nach DTM-Teilnehmern in Sicht. Nach Auskunft von DTM-Chef Gerhard Berger dürfte sich bald klären, ob die Rennserie einen Nachfolger für Mercedes findet und damit eine Zukunft hat. „Innerhalb der nächsten acht Wochen sollten wir mehr wissen“, sagte Berger mit Blick auf den möglichen Einstieg eines Herstellers oder Privatteams ins Deutsche Tourenwagen-Masters. Zudem bekräftigte er vor der Halbzeit der laufenden Saison an diesem Wochenende im niederländischen Zandvoort: „Wir arbeiten hart an diesem Thema.“

Berger braucht dringend mindestens einen neuen DTM-Teilnehmer, sonst steht die Serie vor dem Aus. Mercedes hatte Ende Juli 2017 seinen Rückzug aus der DTM nach der Saison 2018 angekündigt. Die verbleibenden Hersteller BMW und Audi wollen die Serie nur weiterführen, wenn spätestens zur Saison 2020 ein weiterer Autobauer mitfährt. Wenn das frühzeitig gesichert ist, würden sie als Übergangslösung die kommende Saison nur zu zweit bestreiten. Serien-Chef Berger bestätigte nun, dass Aston Martin zu den Kandidaten zählt. Auch Toyota-Ableger Lexus könnte laut Berger einsteigen. „Beide Marken würden ausgesprochen gut zur DTM passen, da es sich um Premiummarken handelt“, sagte der Österreicher. „Beide wollen auf dem europäischen Markt wachsen.“ Insgesamt fänden Gespräche mit „diversen Herstellern statt“, berichtete er. Darunter seien „vielversprechende Kontakte“.

Zu Bergers Acht-Wochen-Rahmen passt es, dass Audi öffentlich inzwischen deutlich weniger Druck macht als noch zu Saisonbeginn. Damals hatte der Motorsportchef der Ingolstädter, Dieter Gass, noch auf Klarheit über die DTM-Zukunft bis Mitte des Jahres gedrungen. Jetzt sagte er: „Natürlich hätte ich mir diese Entscheidung bereits vor der Saison gewünscht. Aber es gibt für uns kein konkretes Datum.“ Die Vorbereitungen für das kommende Jahr liefen wie geplant und „ungebremst“, versicherte Gass.

Ganz ähnlich positioniert sich weiterhin BMW: Die Entwicklung des neuen Motors, den das Reglement ab der kommenden Saison fordert, sei weitgehend abgeschlossen, betonte der Motorsportdirektor der Münchner, Jens Marquardt. Sollte dem Ex-Formel-1-Fahrer Berger der Coup gelingen, für 2020 einen oder sogar mehrere Autobauer für die DTM zu gewinnen, stünde die Serie wohl vor einer deutlich internationaleren Zukunft.

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