Belmadani will die Matte glühen lassen

Köllerbach · Die Köllerbacher Ringer müssen im Viertelfinal-Rückkampf am Samstag beim SV Germania Weingarten die Fehler des vergangenen Samstags abstellen, als der KSV mit 14:15 verlor. Der Franzose Tarik Belmadani zweifelt nicht am Weiterkommen.

 Der Köllerbacher Tarik Belmadani ist der festen Überzeugung, mit seiner Mannschaft den Halbfinal-Einzug zu schaffen. Er selbst will mit seinem ungeheuren Kampfgeist vorangehen. Foto: Schlichter

Der Köllerbacher Tarik Belmadani ist der festen Überzeugung, mit seiner Mannschaft den Halbfinal-Einzug zu schaffen. Er selbst will mit seinem ungeheuren Kampfgeist vorangehen. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Jedes Mal, wenn Tarik Belmadani aufläuft, beginnt die Matte zu glühen. Der Griechisch-römisch-Spezialist der Köllerbacher Ringer sprüht nur so vor Energie. Kein Stillstand, keine Faxen, kein taktisches Geplänkel, kein vorsichtiges Abtasten, keine Kompromisse: einfach nur Ringen. "Nach vorne" ist die einzige Richtung, die Belmadani kennt. Selbst im Stand hat man den Eindruck, dass er ständig marschiert. Das war im Viertelfinal-Hinkampf des KSV Köllerbach gegen den SV Germania Weingarten (14:15) so und wird im Rückkampf am kommenden Samstag nicht anders sein (19.30 Uhr, Halle 21 in Bruchsal).

"Ich werde zur Maschine"

"Das ist meine Qualität", sagt der Franzose mit marokkanischen Wurzeln, "den Gegner müde machen und wenn es geht, so schnell wie möglich punkten". Ohne ihm nur eine Sekunde Zeit zu geben, sich auf die Situation einstellen zu können. Gerade gegen so starke Gegner wie den Weingartener Ionut Panait, den er am vergangenen Samstag mit 2:1 besiegte. Im KSV-Dress ist Belmadani in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm mit seinen acht Siegen in acht Kämpfen ungeschlagen. Bei den Köllerbachern war er von Anfang an sehr beliebt, weil er in Vorleistung tritt, aufs Ganze geht, immer alles gibt.

"Aber ich liebe die Köllerbacher noch mehr als sie mich", sagt der 26-Jährige. Er kennt keine Berührungsängste. Immer ein Lächeln auf den Lippen, immer für ein Späßchen zu haben, er scherzt mit den Älteren ebenso wie mit den Kindern in der Halle. Er und der KSV, das ist eine Symbiose, sagt er. "Wenn sie mich anfeuern und ‚Tarik, Tarik' rufen, werde ich zur Maschine, denn ich bin wie sie: Wir lieben diesen Sport", sagt Belmadani, "und wir kriegen beide, was wir wollen". Und das ist das Maximum. "Der KSV, das ist eine Familie", sagt er und gesteht: "Und vom ersten Moment an auch meine."

Eine familiäre Atmosphäre ist Belmadani wichtig. "Es ist meine Basis", betont er und muss lachen, weil seine Familie seit dieser Saison so viel größer geworden ist. Seine eigentliche besteht aus seinen Eltern in Bourg-en-Bresse, seiner großen Schwester Loubnea mit ihren zwei Kindern und seinem älteren Bruder Ibrahim und natürlich aus seiner Verlobten Julie. Seit zwei Jahren sind die beiden verlobt, "aber heiraten werden wir erst nach meinem Karriereende in drei Jahren", sagt er, "nach den Olympischen Spielen in Rio". Neben Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sind die Sommerspiele am Zuckerhut sein letztes großes Ziel. Danach wird er mit Julie den Bund der Ehe eingehen, eine weitere Familie gründen.

Bereits Meister in Frankreich

Ringer-Familien hat Belmadani gleich zwei - den Sportclub Bagnolet in Paris und seit dieser Saison auch den KSV Köllerbach. In Frankreich sind er und sein Köllerbacher Mannschaftskollege Melonin Noumonvi schon Meister. Das traut er dem KSV in Deutschland zu. "Wir sind eine Gewinner-Mannschaft", sagt er mit der vollsten Überzeugung, dass trotz der 14:15-Niederlage im Viertelfina-Hinkampf nichts entschieden ist.

"Dass wir ein paar kleine Fehler gemacht haben, ist nicht schlimm", findet Belmadani. Zwar haben individuelle Patzer den Köllerbachern den Sieg gekostet und dafür gesorgt, dass sie Samstag mit zwei Punkten Unterschied gewinnen müssen, aber Belmadani strahlt eine unglaubliche Zuversicht aus: "Wir werden diese Fehler nicht mehr machen. Wir werden das nächsten Samstag geradebiegen." Er selbst will und wird vorangehen - und die Matte glühen lassen.

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