Belgier stürmen ins Viertelfinale

Toulouse · Belgien hat sein Achtelfinalspiel bei der Fußball-Europameisterschaft gegen Ungarn gestern Abend mit 4:0 (1:0) gewonnen. Die Belgier waren überlegen, ließen viele Torchancen aus und mussten sich nach der Pause gegen kampfstarke Ungarn wehren.

 Der Belgier Toby Alderweireld hat zum 1:0 getroffen, Ungarns Torwart Gabor Kiraly ist geschlagen. Foto: elfiqi/DPA

Der Belgier Toby Alderweireld hat zum 1:0 getroffen, Ungarns Torwart Gabor Kiraly ist geschlagen. Foto: elfiqi/DPA

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Mit einem Offensiv-Spektakel hat Belgien die überraschend erfolgreiche EM-Reise von Ungarn-Trainer Bernd Storck beendet und sich eindrucksvoll im Kreis der Turnierfavoriten zurückgemeldet. Die Roten Teufel feierten am Sonntag in Toulouse einen auch in dieser Höhe verdienten 4:0 (1:0)-Sieg und treffen nun im Viertelfinale auf Wales (Freitag, 21 Uhr). Vor 28 921 Zuschauern trafen Toby Alderweireld in der 10. Minute, Michy Batshuayi (78.), der vor allem in der zweiten Halbzeit stark auftrumpfende Eden Hazard (79.) und Yannick Carrasco (90.+1) für das Team von Trainer Marc Wilmots.

Die Belgier machten von Beginn an sehr viel Druck. Angetrieben von Hazard und Kevin De Bruyne, die wesentlich engagierter und lauffreudiger agierten als in den Vorrundenspielen, sorgten sie früh für Gefahr im Strafraum. Nachdem Gábor Király zunächst noch gegen Romelu Lukaku (6.) und De Bruyne (7.) abwehren konnte, war er beim Tor von Alderweireld nach einer scharfen Freistoß-Flanke von De Bruyne machtlos.

Die Taktik der Ungarn war damit früh hinfällig. Die lieber auf Konter lauernde Mannschaft von Trainer Bernd Storck und Assistent Andreas Möller musste nun notgedrungen mehr für den eigenen Spielaufbau tun. Doch dem Überraschungsteam der Vorrunde fiel wenig ein. Den Belgiern spielte das in die Karten. Sie praktizierten eindrucksvoll ihr gefürchtetes schnelles Umschaltspiel, mit der sie die ungarische Defensive mehrfach überrumpelte. Einen stark verbesserten Eindruck machte dabei vor allem der quirlige De Bruyne.

Nur die Effektivität ließ lange zu wünschen übrig. De Bruyne (15./30.) sündigte gleich zweimal und hatte dann Pech, als Király (35.) einen Freistoß des Ex-Wolfsburgers mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Auch drei Minuten später blieb Ungarns Torwart-Oldie, mit 40 Jahren ältester EM-Teilnehmer der Geschichte, im Privatduell mit dem Mittelfeldmann von Manchester City Sieger. Die mangelhafte Chancenverwertung wäre für die Belgier kurz vor der Pause bei zwei Schusschancen der Ungarn fast zum Bumerang geworden.

Nach der Pause legte der Außenseiter nun zu und stürzte die Belgier einige Male in Verlegenheit. Erst spät machte der Favorit alles klar. Zunächst setzte sich Hazard mit einem feinen Solo auf der linken Seite durch, der eingewechselte Batshuayi hielt freistehend den Fuß hin - 2:0! 60 Sekunden später belohnte sich Hazard für seinen starken Auftritt mit einem Tor aus 16 Metern, ehe Carrasco in der Nachspielzeit noch eins drauf setzte.

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