Belgiens Rote Teufel im Achtelfinale

Rio de Janeiro · Geheimfavorit Belgien ist mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel vorzeitig ins Achtelfinale der Fußball-WM in Brasilien eingezogen. Einwechselspieler Divock Origi sorgte gestern mit seinem Tor in der 88. Minute für das 1:0.

Die erste Hürde ist genommen: Geheimfavorit Belgien hat dank des goldenen Händchens von Trainer Marc Wilmots vorzeitig das Achtelfinale der WM in Brasilien erreicht. Durch ein 1:0 (0:0) gegen Russland überstanden die Roten Teufel wie bei ihrer bisher letzten WM-Teilnahme 2002 die Gruppenphase und treffen nun auf einen Gegner aus der Gruppe G, in der auch Deutschland spielt.

Die erneut nicht überzeugenden Belgier profitierten dabei von einem weiteren "Joker"-Tor sowie einem Fehler des deutschen Schiedsrichters Felix Brych: Er verweigerte den Russen einen Foulelfmeter (27.). Wie schon zum Auftakt gegen Algerien (2:1), als er in der zweiten Halbzeit die beiden Torschützen brachte, wechselte Wilmots auch diesmal den Sieg ein: Der 19 Jahre alte Divock Origi vom OSC Lille traf im Duell der möglichen deutschen Achtelfinalgegner in der 88. Minute - gekommen war er in der 57. Minute. Zuvor war ein Freistoß von Kevin Mirallas nur am Pfosten gelandet (84.).

"Wir können jetzt ein bisschen feiern und den Sieg genießen. Aber klar ist auch, wir müssen uns jetzt auch seriös auf das nächste Spiel vorbereiten", sagte Wilmots. Belgien könnte es am letzten Spieltag am kommenden Donnerstag gegen Südkorea ruhiger angehen lassen.

Russland dagegen muss um den Einzug ins Achtelfinale bangen. "Wir brauchen einen Sieg gegen Algerien", sagte Trainer Fabio Capello. Der Italiener bestätigte seiner Mannschaft "eine gute Leistung" und ein "gutes Spiel", stellte aber mit Bedauern fest, dass sie ihre Chancen nicht genutzt und deshalb auch nicht gewonnen habe: "Aber so ist Fußball." In der Tat hatte es in der zweiten Halbzeit nicht mehr nach einem Sieg für die jetzt seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagenen Belgier ausgesehen. Die Mannschaft von Wilmots hatte beinahe jegliches Tempo verloren, das zumindest 30 Minuten lang sehr hoch war, und fand kein zunächst Mittel mehr, sich Chancen zu erspielen. Die vom italienischen Meistertrainer Fabio Capello betreuten Russen machten es kaum besser. Beide Mannschaften hatten sich vor 73.819 Zuschauern zunächst ein Duell auf Augenhöhe geliefert, bei dem die Belgier leichte Vorteile besaßen. Chancen waren jedoch Mangelware.

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