Bekloppte LigaBayern München wandelt durchs Niemandsland

Düsseldorf. Die Favoriten schwächeln, der Tabellenführer dominiert. Borussia Dortmund wird mehr und mehr zum Alleinherrscher der Fußball-Bundesliga

 Dortmunds Trainer Jürgen Klopp bejubelt den 2:1-Sieg gegen Freiburg und freut sich über die klare Tabellenführung. Der BVB hat 14 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Bayern München. Foto: dpa

Dortmunds Trainer Jürgen Klopp bejubelt den 2:1-Sieg gegen Freiburg und freut sich über die klare Tabellenführung. Der BVB hat 14 Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Bayern München. Foto: dpa

Düsseldorf. Die Favoriten schwächeln, der Tabellenführer dominiert. Borussia Dortmund wird mehr und mehr zum Alleinherrscher der Fußball-Bundesliga. Nach dem 1:1 im Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München (siehe Bericht) ist der Vorsprung des Revier-Clubs auf die beiden vermeintlichen Hauptkonkurrenten im Titelkampf bereits auf unglaubliche neun beziehungsweise 14 Punkte angewachsen.

Auch, weil sich die Dortmunder im schweren Auswärtsspiel beim SC Freiburg keine Blöße gaben. Selbst der erste Anflug von Überheblichkeit blieb ohne Folgen. Zwar lag der BVB nach einem Eigentor von Mats Hummels (26. Minute) und nach einer schwachen ersten Halbzeit verdient mit 0:1 hinten, bewies aber nach Wiederanpfiff Moral. Durch den Doppelschlag von Robert Lewandowski (75. Minute) und Mensur Mujdza (78./Eigentor) besiegelte die Borussia den siebten Auswärtssieg nacheinander. Eine solche Serie ist noch keinem Bundesliga-Club gelungen.

"Die Jungs sind in der ersten Halbzeit der Fehleinschätzung erlegen, dass es auch mit weniger Einsatz reichen könnte", kommentierte Trainer Jürgen Klopp. Diesen ersten Anflug von Überheblichkeit habe er ihnen nach 45 Minuten ausgetrieben. Oder wie es Verteidiger Neven Subotic ausdrückte: "Nach der Pause waren wir wir. In der ersten Hälfte noch nicht." Dieses "Wir" stand auch in Freiburg für einen kaum zu erschütternden Glauben an die eigenen Stärken. Aber auch in ihrer Zurückhaltung blieben die Dortmunder sich treu: Das Wort Meisterschaft nahm niemand von ihnen in den Mund.

Erste Verfolger der Borussia ist nun wieder der FSV Mainz. Dank des spektakulären 3:2 bei Borussia Mönchengladbach ging eine Durststrecke mit fünf Niederlagen in sechs Pflichtspielen zu Ende. Erneut bewies Trainer Thomas Tuchel ein gutes Näschen. Der von ihm eingewechselte Sami Allagui entschied ein Spiel, das die Gastgeber eigentlich schon für sich verbucht hatten. Zwei Mal lagen die Gladbacher durch Marco Reus (53./69.) in Führung. Neu-Nationalspieler André Schürrle traf zum 1:1 (64.), ehe der eingewechselte Allagui mit der ersten Ballberührung das 2:2 (76.) erzielte und dann nach einer sehenswerten Aktion kurz vor Schluss per Kopfball den Sieg perfekt machte.

"Wir stehen zu Recht da oben", befand FSV-Manager Christian Heidel. "Es ist aller Ehren wert, nach vier Niederlagen zwei Rückstände umzubiegen. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, wird uns weitertragen", erklärte Tuchel. Leverkusen. Leblos nimmt Bayern München die Dominanz des 14 Punkte enteilten Spitzenreiters Borussia Dortmund hin. "Natürlich ist Dortmund die Nummer eins", stellte Trainer Louis van Gaal am Samstag nach dem 1:1 in der Fußball-Bundesliga bei Bayer Leverkusen fest - Mario Gomez (34. Minute) und 1:1 Arturu Vidal für Leverkusen hatten getroffen (45.). Aber: "Wir haben noch immer die Chance, Meister zu werden." Sportdirektor Christian Nerlinger erklärte dagegen, man müsse auf Platz zwei und drei schauen: "Vom Titel brauchen wir bei dem Abstand nicht zu reden." Ehrenpräsident Franz Beckenbauer sagte: "Dortmund spielt in einer anderen Liga. Ich weiß nicht, wie man den gewaltigen Vorsprung noch einholen kann. Da müsste schon eine Epidemie ausbrechen." Kapitän Bastian Schweinsteiger erklärte: "Wir sind selbst schuld. Die Tabelle sagt die Wahrheit." dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort