Fußball-Oberliga Großer Umbruch beim Vizemeister

Saarbrücken · Am 26. Juli beginnt die neue Saison in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Die meisten Veränderungen im Quartett der Saar-Clubs in dieser Liga gab es bei Röchling Völklingen. Zehn Spieler und Trainer Günter Erhardt haben den Vizemeister verlassen.

 Wiesbachs Trainer Michael Petry möchte besser abschneiden als in der vergangenen Saison.

Wiesbachs Trainer Michael Petry möchte besser abschneiden als in der vergangenen Saison.

Foto: E.Bastuck,Lebach/ebs.pressefoto

Mit einem Heimspiel gegen die TuS Koblenz eröffnet der FC Hertha Wiesbach am Freitag, 26. Juli, um 19 Uhr aus saarländischer Sicht die Spielzeit 2019/2020 der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Nachdem die Gelb-Schwarzen vergangene Saison – auch aufgrund großer Verletzungsprobleme – lange um den Ligaverbleib zittern mussten, hofft die Hertha nun auf eine ruhigere Spielzeit. „Wir wollen besser abschneiden als letzte Runde“, sagt Trainer Michael Petry, der in seine vierte Saison als Übungsleiter beim Club geht.

Mit Torwart Julian Wamsbach (zum VfB Dillingen) hat der dienstälteste Akteur des Oberliga-Kaders den Club verlassen. Um den Platz zwischen den Pfosten kämpfen nun Philip Luck und Neuzugang Leon Thomé (SV Elversberg). Neben Thomé hat die Hertha mit Yannick Bach (Borussia Neunkirchen), Christian Schubert (FK Pirmasens), Christian Sossah (SV Saar 05 Saarbrücken), Marcel Jung (Spvgg. Quierschied), Lucas Bidot (FV Diefflen) fünf Feldspieler verpflichtet. Sie sollen die Abgänge von Djibril Diallo (FK Pirmasens), Mathias Lillig (Spielertrainer FC Kleinblittersdorf) und Maurice Urnau (FC Rastpfuhl) kompensieren.

Die Vorbereitung läuft bei Wiesbach bislang schleppend, weil Akteure sich schon verletzt haben oder noch an Blessuren aus der letzten Spielzeit laborieren. In Tests gab es Niederlagen gegen Auersmacher (0:4), den FSV Jägersburg und den FV Eppelborn (jeweils 0:2).

Während bei Wiesbach nur vier Akteure den Club verließen, war der Umbruch beim amtierenden Vizemeister Röchling Völklingen größer. Satte zehn Akteure haben den Hüttenstädtern den Rücken gekehrt, darunter Stammkräfte wie Moritz Zimmer (FK Pirmasens), Marcel Linn (UN Strassen) oder Marvin Wollbold, der ebenso wie Gibril Darkaoui zum künftigen Ligakonkurrenten SV Elversberg II gewechselt ist. Hinzu kam, dass kurz vor Vorbereitungsstart Trainer Günter Erhardt aus persönlichen Gründen sein Amt niederlegte. So wurde der eigentlich als Co-Trainer vom SV Auersmacher geholte Andreas Wellner plötzlich zum Cheftrainer. „Das kam überraschend und kurzfristig“, sagt Wellner. „Für mich ist es eine tolle Gelegenheit, aber ich weiß, dass ich in Riesen-Fußstapfen trete.“ Vorgänger Erhardt hatte Völklingen 2017 zum Regionalliga-Aufstieg geführt und die direkte Rückkehr dorthin letzte Saison nur haarscharf verpasst.

Beim Vizemeister gab es nicht nur schmerzhafte Abgänge, sondern auch hochkarätige Zugänge wie Abwehrspieler Marius Schley aus der U23 des FC Schalke 04 oder Torjäger Kevin Saks. Dennoch sagt Wellner: „Wir müssen unseren Kader auf jeden Fall in der Breite noch verstärken. Daran arbeiten wir.“ Wegen der noch nicht abgeschlossenen Personalplanungen will der 39-Jährige derzeit noch kein Saisonziel ausgeben. Völklingen startet am 27. Juli zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern II in die neue Runde.

Am Tag zuvor beginnt bereits für den FV Diefflen mit einem Heimspiel gegen Hassia Bingen (Spielort: Dillinger Parkstadion) die neue Runde. Vergangene Saison landete der FV gerade noch so vor den Abstiegsplätzen. „Ziel ist es, dieses Mal weniger Sorgen zu haben“, sagt Thomas Hofer. Ganz sorgenfrei ist der Übungsleiter vor dem Saisonstart aber nicht: „Unser Kader ist zu klein. Wir suchen noch Spieler“, verrät der 36-Jährige. Mit Leo Diefenbach (Eintracht Trier) und Maximilian Andres (FSG Bous), Torwart Jonas Teixeira da Costa (U 19 der SV Elversberg) und dem unter Vertrag genommenen Vedat Gezginci (FC Kandil Saarbrücken) gibt es vier Neuzugänge. Dem stehen acht Abgänge gegenüber, von denen bis auf Lukas Latz (zum FV Schwalbach) allerdings keiner zum absoluten Stammpersonal gehörte.

 Der neue Cheftrainer bei Röchling Völklingen tritt ein schweres Erbe an: Andreas Wellner.

Der neue Cheftrainer bei Röchling Völklingen tritt ein schweres Erbe an: Andreas Wellner.

Foto: Ruppenthal
Marco Emich ist mit der Reserve des Regionalligisten SV Elversberg aufgestiegen.

Marco Emich ist mit der Reserve des Regionalligisten SV Elversberg aufgestiegen.

Foto: Britz Heiko/Heiko Britz.www.digfot.de
 Thomas Hofer will diese Saison mit dem FV Diefflen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Thomas Hofer will diese Saison mit dem FV Diefflen nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Foto: Andreas Schlichter

Nach zwei Jahren in die Oberliga zurückgekehrt ist Aufsteiger SV Elversberg II. Die U 21 des Regionalligisten ist das einzige Saar-Team, das am ersten Spieltag reisen muss: Der Neuling spielt beim TSV Schott Mainz. „Unser Saisonziel ist ganz klar der Ligaverbleib“, sagt Trainer Marco Emich. Mit insgesamt 13 Neuen, davon neun aus der eigenen U19 und zwei aus der U19 des 1. FC Saarbrücken, startet sein Team in die Saison. „Wie schnell sich meine jungen Spieler an die Oberliga und den Männerfußball allgemein gewöhnen, wird entscheidend sein, wie wir abschneiden“, weiß Emich. Schwerwiegendster Abgang bei seiner Mannschaft ist Mike Scharwath. Der Mittelfeldspieler will beim 1. FC Nürnberg II den Sprung schaffen.

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