Beim Namen Haupenthal geht auch Hans R. Emser in Bangkok auf die Palme

Saarbrücken. Die Verwirrung um den Trainer-Posten bei den Fußball-Frauen des 1. FC Saarbrücken geht weiter. Der Trainer der Vorsaison, Guido Mey, klagt gegen die Kündigung (SZ vom 30. September). Und in Thailand gibt es mit Hans R

Saarbrücken. Die Verwirrung um den Trainer-Posten bei den Fußball-Frauen des 1. FC Saarbrücken geht weiter. Der Trainer der Vorsaison, Guido Mey, klagt gegen die Kündigung (SZ vom 30. September). Und in Thailand gibt es mit Hans R. Emser (Foto: SZ) einen weiteren Fußball-Lehrer, der überzeugt davon ist, an Stelle von Winfried Klein, dem neuen Trainer der Zweitliga-Frauen des FCS, stehen zu müssen. Emser hat vor allem die Aussage des FCS-Abteilungsleiters Heinz Haupenthal, ein unterschriftsreifer Vertrag zwischen dem FCS und ihm sei nie Thema gewesen (siehe SZ vom 16. Juli), in Bangkok auf die Palme gebracht. Gegen die Behauptung Haupenthals wehrt er sich von Thailand aus, wo er inzwischen in Diensten des Erstligisten Bangkok Glass FC steht. Und liefert den Beweis des Gegenteils per Fax. Das Schriftstück trägt den Titel: "Anstellungsvertrag zwischen dem 1. FC Saarbrücken e. V. vertreten durch das Präsidium, dieses vertreten durch den Abteilungsleiter Frauenfußball, RA Haupenthal mit besonderer Vollmacht, und Hans R. Emser". Und in Paragraf 3: Der Vertrag beginnt am 1. Juli 2008 und endet am 30. Juni 2011.

Darüber und über finanzielle Dinge sei man sich einig gewesen, sagt Emser. "Es fehlten nur noch die Unterschriften." Und auch darüber habe Einigkeit bestanden, dass Sportwissenschaftler Sebastian Rytzmann Emsers Co-Trainer werden sollte. Rytzmann arbeitet jetzt unter Klein als zweiter Mann. Er bestätigt gegenüber der SZ, "dass Herr Emser mir in ausführlichen Gesprächen sein Konzept vorgestellt hat. Danach war für mich klar, dass er Trainer der FCS-Frauen werden würde."

Klar war alles auch für Emser. Zumindest bis zum Tag, an dem ihn folgende SMS Haupenthals erreichte: "Alles ok, zwei Jahre und Option. Bei Nichtaufstieg vorzeitig Ende nach einem Jahr." FCS-Präsident Horst Hinschberger hatte seinen Abteilungsleiter aber wohl wegen der Vertragsdauer zurückgepfiffen. Worauf Emser, dem es um einen längerfristigen Kontrakt ging, dem FCS absagte. In der Heimat wolle er sich aber keinesfalls "als Lügner" hinstellen lassen. Denn Haupenthal hatte am 16. Juli in der SZ davon gesprochen, dass man sich mit Emser nur über Konzepte ausgetauscht habe. Dem widerspricht jedoch eine Haupenthal-E-Mail von Ende August an Emser. Am Tag zuvor war der FCS-Abteilungsleiter Frauen-Fußball von der SZ informiert worden, dass der angeblich nicht existierende Vertrags-Entwurf der Redaktion vorliegt.

Wortlautauszüge aus der E-Mail von Haupenthal (auch sie liegt der SZ vor): "Ich weise Sie darauf hin, dass Sie der vorvertraglichen Pflicht zum Stillschweigen unterliegen. Dass Sie den Vertragsentwurf der SZ zur Verfügung gestellt haben, stellt bereits eine Verletzung Ihrer Pflichten dar." Hat's ihn also doch gegeben, diesen Vorvertrag? kk

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