Beim KSV ist noch Luft nach oben

Püttlingen · Zehn Kämpfe, drei Siege – das langte am Samstag für den KSV Köllerbach nicht, um für eine Überraschung zum Bundesliga-Auftakt zu sorgen. Neuzugang Dauren Kurugliev beeindruckte aber mit einer starken Leistung.

 Köllerbachs Andriy Shyyka (in rot) zeigte im Kampf gegen Georg Harth eine starke Leistung und fuhr einen der drei KSV-Siege ein. Foto: Wieck

Köllerbachs Andriy Shyyka (in rot) zeigte im Kampf gegen Georg Harth eine starke Leistung und fuhr einen der drei KSV-Siege ein. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Zum Saisonauftakt der Ringer-Bundesliga setzte es für den KSV Köllerbach am Samstag eine fast erwartbare Niederlage gegen Vizemeister Germania Weingarten. Am Ende mussten sich die Saarländer vor mehr als 500 Zuschauern im Püttlinger Trimm-Treff mit 7:11 geschlagen geben. "Weingarten hatte in manchen Kämpfen einfach das Quäntchen Glück, das man braucht", sagte Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid , "wir wussten aber von vorneherein, dass es diese Saison schwer wird".

Ein echtes Pfund für eine bessere Köllerbacher Zukunft wurde vor Kampfbeginn gefeiert. Etienne Kinsinger hatte unter der Woche Silber bei der U 23-WM in Macon gewonnen. "Wenn mir das vorher jemand angeboten hätte, ich hätte sofort angenommen", sagte der 19-Jährige: "So aber geht man halt irgendwie mit einer Niederlage aus einem Turnier." Eine Niederlage, ohne dass einer der Finalteilnehmer eine technische Wertung erzielen konnte und das Mattengericht die Entscheidung fällen musste.

Dieser Trend setzte sich auch am Samstag zunächst fort. In den fünf Kämpfen bis zur Pause gab es genau drei technische Wertungen - also Aktionen, mit denen ein Ringer den anderen in Bedrängnis bringt. Alle anderen Wertungen entstammten aus der Passivitäts-Regel. Die soll eigentlich offensives, attraktives Ringen fördern, lässt dabei aber außer acht, dass sich die Spitzenathleten im Standkampf oft neutralisieren und fast noch vorsichtiger zu Werke gehen. "Es ist halt schwer, wenn du erst einmal hinten liegst, noch mal in den Kampf zurückzukommen", erklärte KSV-Schwergewichtler Heiki Nabi - er gewann seinen Kampf in der 130-Kilogramm-Klasse griechisch-römisch klar, aber glanzlos gegen Oliver Hassler.

Geid hat einen Lösungsvorschlag: "Es darf nicht der gewinnen, der im subjektiven Auge eines Schiedsrichters offensiver ringt. Es müssen Wertungen her. Da bietet die angeordnete Bodenlage immer technische Möglichkeiten für spektakuläre Aktionen wie Ausheber oder Durchdreher." Dass es begeisternd geht, bewiesen der Köllerbacher Andriy Shyyka und Weingartens Georg Harth. Shyyka führte bereits mit 3:0, ließ sich dann aber durchdrehen und danach noch einmal zu Boden ringen. Plötzlich führte der Weingartener mit 4:3. Doch Shyyka kam zurück - zwei Zweier-Wertungen im Bodenkampf brachten das 7:4.

Für den dritten Köllerbacher Erfolg sorgte Dauren Kurugliev. Er siegte in der 86-Kilogramm-Klasse Freistil vorzeitig wegen technischer Überlegenheit gegen Achmed Dudarov. "Dauren hat bislang nur auf Turnieren gerungen", erzählte Geid über den Neuzugang, "darum hat er es erstmal langsam angehen lassen. Da kommt sicher noch mehr." Das muss, will man künftig solche Kampfabende gewinnen, auch für andere Köllerbacher gelten. Jan Fischer (86 Kilo griechisch-römisch ) etwa ließ sich beim 0:4 von Damian Janikowski überraschen, Timo Badusch (75 Kilo griechisch-römisch ) unterlag dem 44 Jahre alten Adam Juretzko mit 0:2. Der KSV hat noch Luft nach oben - und am Samstag erneut Heimrecht gegen Mainz. Diesmal in der Kyllberghalle.

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