Bei Neunkirchen schüren Neuzugänge große Euphorie Vier namhafte Verstärkungen

Neunkirchen. Yilmaz Örtülü war und ist ein Profi. Als Spieler bestritt der 29-Jährige unter anderem für den 1. FC Saarbrücken 37 Partien in der 2. Bundesliga. 2008 musste er in Diensten des Regionalligisten SV Elversberg nach einer Schienbeinverletzung seine Karriere beenden. Dem Fußball aber ist er treu geblieben. Seit Mai ist er Sportkoordinator beim Oberligisten Borussia Neunkirchen

Neunkirchen. Yilmaz Örtülü war und ist ein Profi. Als Spieler bestritt der 29-Jährige unter anderem für den 1. FC Saarbrücken 37 Partien in der 2. Bundesliga. 2008 musste er in Diensten des Regionalligisten SV Elversberg nach einer Schienbeinverletzung seine Karriere beenden. Dem Fußball aber ist er treu geblieben. Seit Mai ist er Sportkoordinator beim Oberligisten Borussia Neunkirchen. "Ich habe mir in der vergangenen Saison die letzten Spiele der Borussia angeschaut und habe im Vip-Raum Kurt Heidrich (Vorsitzender, Anm. d. Red.) kennen gelernt. Er sagte mir, dass es der Borussia nicht so gut geht. Da hatte ich eine Idee, was man machen kann", erklärt der Sportfachwirt. Folgende Gespräche machten sein Engagement perfekt. Und Örtülü ist von der Perspektive des Traditionsclubs überzeugt: "Die Borussia ist nach dem 1. FC Saarbrücken der Verein mit dem größten Potenzial."

Örtülü weiß sich als Sportkoordinators professionell zu präsentieren und lässt sich nicht so einfach aus der Reserve locken. "Der FC Homburg ist Favorit. Wenn es normal läuft, schafft er den Durchmarsch", wiegelt er, auf Titelambitionen der Borussia angesprochen, ab. Doch er ergänzt: "Man muss sehen, ob sie dem Druck standhalten. Wenn nicht, sind wir eine Mannschaft, die nicht nur mitspielen soll, sondern auch ein Wörtchen mitzureden hat." Das liegt vor allem daran, dass es ihm gelungen ist, den Kader mit namhaften Spielern zu verstärken. Issac Ojigwe (Viktoria Aschaffenburg), Thomas Wiener (Kickers Offenbach), Julien Lücke (MVV Maastricht) sowie die neuesten Verpflichtungen - die Ex-Elversberger Florian Weber, Daniel Schommer und Pascal Olivier - wecken Ambitionen.

Doch wie gelingt es einem Neuling auf dem Managerposten, ambitionierte Spieler zu einem Oberligisten zu locken, der in den vergangenen Jahren wegen arger finanzieller Probleme immer wieder eine neue Mannschaft aufbauen musste? Viel Geld hat er nicht zu bieten. "Ich wusste am Anfang, dass wir das Budget nicht haben, um Spieler zu holen, mit denen man erfolgreich sein kann. Und deshalb musste ich den Spielern außerhalb des finanziellen Bereiches etwas bieten", erklärt Örtülü. Daher beschaffte er ihnen Aus- und Arbeitsplätze.

Doch nicht nur Neuverpflichtungen liegen im Aufgabenbereich des 29-Jährigen. Örtülü soll mit dem Gewinn von Sponsoren Geld in die leeren Kassen der Borussia spülen, damit finanzielle Altlasten abgebaut werden können und der Etat von derzeit 200 000 Euro bald höher ausfällt. Und auch die Zuschauer sollen wieder zahlreich ins Stadion strömen. Der Verein will wieder näher an die Fans rücken, ihre Interessen und Kritik hören. Erste Fantreffen haben schon stattgefunden. Örtülü sagt: "Die Euphorie ist groß. Alle freuen sich, dass es losgeht." Sollte der Erfolg so groß sein wie die Euphorie, muss die Borussia in der kommenden Saison vielleicht auch wieder auf dem Spielfeld den ein oder anderen Profi beschäftigen. Derzeit gebe es keinen Profi in der Mannschaft, erklärt Örtülü.Neunkirchen. Borussia Neunkirchen hat sich für die am Wochenende startende Saison noch einmal namhaft verstärkt. Mit dem 27 Jahre alten Daniel Schommer (Foto Hartung), der zuletzt für Waldhof Mannheim spielte, Florian Weber (23, SV Elversberg) und Pascal Olivier (24, 1. FC Riegelsberg) hat der Verein drei Spieler verpflichtet, wie Sportkoordinator Yilmaz Örtülü bestätigt. Sie erhalten wie die meisten Borussen-Akteure Einjahresverträge. Darüber hinaus hat Arif Karaoglan vom türkischen Zweitligisten Eyüpspor einen Vertrag bei der Borussia unterschrieben. Allerdings fehle die Freigabe durch Verein und türkischen Verband. Daher bleibt offen, wann und ob der Ex-Saarbrücker spielberechtigt ist. Olivier darf erst ab 1. November für Neunkirchen spielen. Der 24-Jährige war in diesem Sommer vom Regionalligisten SV Elversberg zum Saarlandligisten Riegelsberg gewechselt. Dort habe er nach Aussage des Vereins einmal mittrainiert, wegen privater Gründe und erneuter Probleme mit dem Fuß den FC aber wieder verlassen. Verletzungsprobleme dementiert Örtülü: "Er trainiert voll mit." rix

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