Fußball-Regionalliga Bei der SV Elversberg steht vorne weiter die Null

Stuttgart · Dem Meister der Regionalliga gelang auch auswärts beim VfB Stuttgart II kein Tor. Am Mittwoch kommen die Offenbacher Kickers an die Kaiserlinde.

Es ist keineswegs so, dass die SV Elversberg in der Fußball-Regionalliga Südwest nur Mist zusammenspielt. Aber der Ball will einfach nicht ins Tor. Am vergangenen Freitagabend spielte die SVE beim VfB Stuttgart II zum dritten Mal in dieser Saison 0:0. Mit der 0:3-Niederlage beim SV Waldhof Mannheim macht das nach vier Spieltagen: null Tore und drei Punkte. Die Torlosigkeit ist sogar rekordverdächtig: Mit dem VfV Hildesheim gibt es deutschlandweit nur einen weiteren Viertligisten in insgesamt fünf Regionalliga-Staffeln ohne Treffer.

In Stuttgart hatte die SVE zwei klare Kopfballchancen durch Johannes Rahn (27., 45.) und sehr viele Situationen im und um den gegnerischen Strafraum, bei denen der letzte Pass oder die Flanke nicht ankamen oder Schüsse geblockt wurden. Als Höhepunkt des Tor-Boykotts verschoss Kevin Koffi in der 70. Minute auch noch einen Foulelfmeter.

SVE-Kapitän Leandro Grech musste nach dem Spiel lachen. „Ich versuche das Ganze mal mit Humor zu nehmen. Eine richtige Erklärung, warum unser Saisonstart ohne Tor so läuft, hat keiner. Wir brauchen einfach dieses eine Erfolgserlebnis“, sagte Grech.

SVE-Torhüter Frank Lehmann hätte eigentlich zufrieden sein können. Zum dritten Mal in dieser Saison spielte der 28-Jährige zu null. Allerdings hatte Lehmann in Stuttgart alle Hände voll zu tun. Mit sechs Super-Paraden hielt er seine Mannschaft im Spiel. „Ich habe meinen Job gemacht, nicht mehr und nicht weniger. Auf Dauer bringt es uns auch nicht weiter, wenn wir zu null spielen, aber nicht gewinnen. Wir brauchen jetzt endlich Siege“, meinte Lehmann.

Die Einstellung der SVE in Stuttgart hat gepasst. Bei sehr schwierigen Bedingungen nach Dauerregenfällen hängte sich das Team voll rein. Trainer Karsten Neitzel tat alles dafür, dass es mit dem ersten Tor endlich klappt. Anstelle des zentral-defensiven Jan Washausen brachte Neitzel Stürmer Koffi von Beginn an. Zwei Stürmer, drei offensive Mittelfeldspieler dahinter und eine mutige Offensivtaktik bot Neitzel auf.

Es entwickelte sich ein fast 90-minütiger Schlagabtausch, in der beide Mannschaften phasenweise dominierten und ihre Torchancen hatten. Tobias Feisthammel, der ehemalige Elversberger und jetzige Stuttgarter Kapitän, sprach nach dem Spiel davon, dass der Elversberger Elfmeter fast den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte. Neitzel regte sich auf, als er das hörte. „Ich glaube, dann hat der ein falsches Spiel mitbekommen. Wir hatten mehr Spielanteile und können das Spiel genauso gewinnen wie der VfB“, so der SVE-Trainer. „Das nervt uns alle. Aber wir werden in der Analyse viele positive Dinge ansprechen. Was wir verbessern müssen, ist das Freilaufen im gegnerischen Strafraum. Wir müssen es mal hinkriegen, dass wir brutal in Richtung des ersten Pfostens laufen“, sagte Neitzel.

Einer, der diese Anforderungen erfüllen könnte, ist Stürmer Moritz Göttel. Der 24-Jährige kam nach überstandenem Syndesmosebandriss am vergangenen Samstag bei der U21 zum Einsatz und erzielte in der Saarlandliga beim 4:1-Sieg gegen den FV Schwalbach ein Tor. Am Mittwoch, 19 Uhr, empfängt die SVE die Offenbacher Kickers zum nächsten Topspiel an der Kaiserlinde.

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