Bei den Royals ist die Luft raus

Saarlouis. Von Gelassenheit ist keine Spur. Spaß, Freude? Fehlanzeige. Es ist ruhig im Training der Saarlouis Royals. Die Spielerinnen wirken nachdenklich, in sich gekehrt. Gesprochen wird wenig, fast gar nicht. "Wir haben momentan einen Durchhänger. Die Luft ist irgendwie raus", sagt Katharina Müller

Saarlouis. Von Gelassenheit ist keine Spur. Spaß, Freude? Fehlanzeige. Es ist ruhig im Training der Saarlouis Royals. Die Spielerinnen wirken nachdenklich, in sich gekehrt. Gesprochen wird wenig, fast gar nicht. "Wir haben momentan einen Durchhänger. Die Luft ist irgendwie raus", sagt Katharina Müller. Überraschend ist das nicht, denn seit vergangenem Samstag steht der Abstieg in die 2. Basketball-Bundesliga fest."Die Stimmung ist einfach unten", meint Kapitän Laura Rahn. Kein Wunder, denn die Situation ist eine richtig ungewohnte. Denn der Abstieg bedeutet auch, dass die Saison für die Royals ungewohnt früh zu Ende gehen wird. Keine Spiele mehr im Pokal, keine in den Playoffs. Noch drei Einsätze in der Liga, dann steht eine lange, eine ewig lange Pause von fast einem halben Jahr bevor, ehe die neue Spielzeit beginnt.

Der Abstieg in die 2. Liga - auch dessen sind sich die Spielerinnen bewusst - bedeutet einen Einschnitt. Die Mannschaft wird so, wie sie momentan aufgestellt ist, kaum zu halten sein. Nicht nur, weil der sicher schrumpfende Etat der Royals dies kaum zulassen wird, sondern auch, weil die 2. Liga für einige Spielerinnen nicht gerade verlockend ist. "Ich will nicht in der 2. Liga spielen", sagt die US-Amerikanerin Candace Williams. Ähnlich hatte sich vor zwei Wochen Petra Manakova geäußert.

Aber auch der Verein will nicht in der 2. Liga spielen - und wenn doch, dann notgedrungen ein Jahr. Der direkte Wiederaufstieg ist durchaus ein Thema. "Es wäre schon sehr gut, wenn der Kern der Mannschaft bleiben würde", findet Katharina Müller. Die Gespräche mit den Sponsoren und den Spielerinnen werden in den nächsten Tagen geführt. Aber es wird sicher noch dauern, bis Klarheit herrscht, wie der Verein aufgestellt sein wird.

Unabhängig davon wollen sich die Spielerinnen in den letzten drei Partien gegen den TSV Wasserburg (Samstag, 20 Uhr, Stadtgartenhalle), beim BC Marburg (10. März) und gegen Heli Donau-Ries (17. März, 17.30 Uhr, Stadtgartenhalle) beweisen. "Wir werden versuchen, noch so oft wie möglich zu gewinnen", erklärt Megan Pinske. "Wir werden für unsere Fans alles geben", verspricht auch Laura Rahn.

Und ein klein wenig Hoffnung auf ein Wunder ist auch noch da. Die Lizenzanträge für die 1. Liga können bis Ende März eingereicht werden. Sollte ein Team oder eine der aufstiegsberechtigten Mannschaften aus den 2. Bundesligen keinen Antrag einreichen, könnten die Royals mit einer Wildcard in der 1. Liga bleiben. Vor diesem Hintergrund ist das Erreichen des vorletzten Platzes, des ersten Abstiegsplatzes, wichtig. Hierfür müssen die Royals ihre restlichen Spiele gewinnen und Chemnitz alles verlieren. Wahrscheinlich ist das nicht. Aber wer nicht in die 2. Liga will, klammert sich eben an jeden Strohhalm, der irgendwo verfügbar ist.

saarlouis-royals.com

"Die Stimmung

ist einfach unten."

Royals-Kapitän Laura Rahn

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