Bei Bayer liegen die Nerven blank

Leverkusen · Das Aus in der Champions League hat bei Bayer Leverkusen Spuren hinterlassen. Vor dem Westderby gegen Borussia Mönchengladbach liegen beim Werksclub und besonders bei Trainer Roger Schmidt die Nerven blank.

Trainer Roger Schmidt wurde vor laufenden TV-Kameras unverschämt. Kurz zuvor hatten Javier Hernandez und Karim Bellarabi vor einem Millionenpublikum den wahren Zustand von Bayer Leverkusen entlarvt. Nachdem Nationalspieler Bellarabi im Alles-oder-Nichts-Spiel gegen den FC Barcelona sein Ego über das Wohl der Mannschaft gestellt hatte, beschimpfte der besser postierte Mexikaner seinen Mitspieler und wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen. Einen Eklat verhinderte Schiedsrichter Mark Clattenburg durch sein Eingreifen.

Schmidt unterstrich, dass bei Bayer nach dem Aus in der Champions League und vor dem richtungweisenden Duell morgen gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr) die Nerven blank liegen. Als er sich im TV nach dem 1:1 (1:1) gegen eine B-Elf des Titelverteidigers, bei dem neben Lionel Messi und Ivan Ratikic fast nur Ergänzungspieler aufliefen, kritische Fragen gefallen lassen musste, wurde er pampig. "Wenn Sie noch so eine Bemerkung machen, können wir das Interview auch abbrechen", raunzte Schmidt den Reporter an - und ließ nur noch patzige Antworten folgen. Die Aktion kurz vor Schluss zwischen Hernandez und Bellarabi, die einen Großteil der 26 Leverkusener Torschüsse abgegeben hatten, wollte er nicht gesehen haben. Dafür redete Sportdirektor Rudi Völler Tacheles, wenngleich er Konsequenzen ausschloss: "Das kommt im Fußball vor. Erst sagt man, bei uns sei es zu ruhig. Dann scheißen sich zwei Jungs mal zusammen, dann ist es auch wieder nicht gut."

Seinen Trainer, unter dem Leverkusen zusehends schlechter anstatt besser wird, nimmt Völler in Schutz: "An ihm liegt es nicht." Dass Bayer in der Europa League überwintert, verkaufte Schmidt übrigens als tollen Erfolg: "Das ist ein super Wettbewerb.

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