Behrens dreht das Spiel für den FCS

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken rückt nach dem 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers auf Platz drei der Regionalliga Südwest vor.

 Die Saarbrücker feiern Manuel Zeitz (Mitte) für seinen Kopfballtreffer zum vorentscheidenden 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Damit ist der FCS jetzt Dritter – und trifft nun auf den Ersten Waldhof Mannheim, ehe es danach gegen den Zweiten SV Elversberg geht. Foto: Schlichter

Die Saarbrücker feiern Manuel Zeitz (Mitte) für seinen Kopfballtreffer zum vorentscheidenden 3:1 gegen die Stuttgarter Kickers. Damit ist der FCS jetzt Dritter – und trifft nun auf den Ersten Waldhof Mannheim, ehe es danach gegen den Zweiten SV Elversberg geht. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Stadionsprecher Christoph Tautz machte gute Miene zum traurigen Spiel: "Die Zuschauerzahl heute: 566 - ausverkauft!" Die Anhänger, die nicht vom Teilausschluss betroffen waren, feierten einen 3:1 (1:1)-Heimerfolg des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken gegen die Stuttgarter Kickers. "Es war heute schwer, an die Mannschaft heranzukommen. Das lag auch an den äußeren Umständen", räumte FCS-Trainer Dirk Lottner ein, "25 Grad, leeres Stadion und das nach zwei Siegen in Derbys. Dementsprechend lethargisch sind wir ins Spiel gegangen." 45 Sekunden waren vorbei, als Marco Holz im eigenen Strafraum mit dem Rücken zum Spielfeld einen Fehlpass spielte. Stuttgarts Lukas Scepanik nahm den Ball mit und traf ins kurze Eck zum 0:1.

Der Schock des frühen Rückstandes saß tief. Der FCS war viel zu wenig in Bewegung, hatte kein Tempo im Aufbauspiel und leistete sich zum Teil haarsträubende Fehlpässe. Die abstiegsbedrohten Kickers spielten dem Tabellenplatz angemessen - aber das genügte, um vom FCS zum Toreschießen eingeladen zu werden. Nach einem Fehlpass von Manuel Zeitz musste Torwart Ricco Cymer Kopf und Kragen riskieren, um vor Kickers-Spieler Jesse Weißenberger zu klären.

Nach 30 Minuten holte Lottner den Gelb-vorbelasteten Ivan Sachanenko vom Platz - es hätten sich bis dahin vier oder fünf Blau-Schwarze eine Denkpause verdient gehabt. Es kam Sascha Wenninger und die Umstellung auf eine Dreier-Abwehrkette. "Ab diesem Moment lief das Spiel in unsere Richtung", fand Lottner. Keine 60 Sekunden später flankte Mario Müller gefühlvoll, Kevin Behrens stieg hoch und köpfte den Ball gegen die Laufrichtung von Kickers-Torwart Lukas Königshofer zum 1:1-Ausgleich (33.).

Nach dem Wechsel waren die Gäste wieder der Führung näher als der FCS. Cymer klärte zunächst wieder vor Weißenfels (46.), dann trat David Müller freistehend über den Ball (49.). Die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor machte letztendlich den Unterschied zwischen einer Mannschaft, die um den Klassenverbleib kämpfen muss, und einer, die vielleicht noch in den Kampf um die Relegationsplätze eingreifen kann. Nach Steilpass von Zeitz spielte Mendy seine Schnelligkeit und damit erst Verteidiger Scepanik und dann Torwart Königshofer aus. Behrens hatte wenig Mühe mit dem 2:1 (61.). "Ich freue mich natürlich, dass ich jetzt treffe", sagte der Torjäger nach seinen Liga-Treffern Nummer neun und zehn, "die Bälle kommen super - und ich bin da. So ist das, wenn man einen Lauf hat."

Pünktlich zu den wichtigen Spielen hat der FCS dann auch eine Waffe entdeckt, die bislang in dieser Spielzeit eher stumpf war: die Standardsituation. Mendlers Eckball landete auf dem Kopf von Zeitz und von dort zum 3:1 im Netz. "Saarbrücken hat unsere individuellen Fehler brutal ausgenutzt", zeigte sich Kickers-Trainer Tomasz Kaczmarek vom Ergebnis enttäuscht. Dabei hatte seine Mannschaft Glück, dass der FCS das Ergebnis nicht noch in die Höhe schraubte. Behrens lupfte den Ball vorbei an Torwart und Tor (69.), Dennis Wegner - er feierte nach fast zweijähriger Verletzungspause seine erste Einwechslung in dieser Saison - schoss aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei (82.), und Patrick Schmidt versemmelte in der Schlussminute frei vor dem Tor.

Mit dem Erfolg von gestern und den Punktverlusten der Konkurrenz vom Samstag rückt der FCS auf Rang drei vor und auch wieder dichter an die Spitzenteams Waldhof Mannheim und SV Elversberg heran. Genau das sind die nächsten beiden Gegner. "Wir müssen jetzt nicht sagen, dass wir wieder oben angreifen wollen", wollte Behrens - wie alle anderen - sich zu keiner Kampfansage verleiten lassen. "Wir müssen unsere Spiele durchziehen. Dann sehen wir, was am Ende rauskommt."

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