Beeindruckende Runde endet mit dem Saisonziel

Saarlouis · Die Saarlouis Royals sind nach dem überraschenden Abstieg vor einem Jahr als Topfavorit in die 2. Bundesliga Süd gestartet. Nun haben die Basketballerinnen den direkten Wiederaufstieg perfekt gemacht.

 Levke Brodersen (Mitte) freut sich mit ihren Teamkolleginnen Gina Groß (links) und Sandra Wimmer über den direkten Wiederaufstieg der Saarlouis Royals in die Bundesliga. Foto: Frederic Gössele

Levke Brodersen (Mitte) freut sich mit ihren Teamkolleginnen Gina Groß (links) und Sandra Wimmer über den direkten Wiederaufstieg der Saarlouis Royals in die Bundesliga. Foto: Frederic Gössele

Foto: Frederic Gössele

Zu gut für die 2. Liga. Seit Sonntag ist es offiziell. Die Basketballerinnen des TV Saarlouis sind zurück in der 1. Bundesliga. Am Sonntag machten die Royals mit einem 71:50-Sieg bei Grüner Stern Keltern den direkten Wiederaufstieg aus der 2. Bundesliga Süd perfekt.

In der hart geführten Partie im Schulzentrum in Dietlingen musste Isabelle Comteße im zweiten Viertel nach einem Ellbogenschlag blutend vom Feld. Dezimiert, aber zur Halbzeit mit 18 Punkten vorn (45:27), spielten die Royals in fremder Halle die Badenerinnen erneut an die Wand. Schon die erste Partie eine Woche zuvor hatten sie mit 77:50 gewonnen. Herausragend diesmal: Merideth Marsh, mit 32 Punkten die mit Abstand beste Werferin der Partie und mit 449 Punkten zweitbeste der Liga. Ein krönender Saisonabschluss für die Royals - und ihre Fans.

"Nie mehr 2. Liga", sangen die gut 200 mitgereisten Anhänger nach dem Abpfiff, als sich Spielerinnen und Trainerstab auf dem Feld in den Armen lagen. Nachdem Achim Barbknecht, Geschäftsführer der Damen-Basketball-Bundesliga, Kapitän Laura Rahn die Meisterschale überreicht hatte, stiegen auch einige Fans zum Feiern hinunter auf das Feld. Unter ihnen Wolfgang Rekrut. "Es war ein aufregendes Spiel. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass die Royals es wirklich in den Sand setzen. Wenn man so einen Durchmarsch durch die Saison macht, dann hat man es am Ende auch verdient."

Die Bilanz der Royals ist in der Tat beeindruckend: 24 Siege in der Liga, fünf im Pokal, in 29 von 32 Spielen ging Saarlouis als Sieger vom Platz. "Diesmal haben sie wirklich eine überragende Saison gespielt", meint Basketball-Fan Rekrut, der dem Verein seit über einem Jahrzehnt die Treue hält.

"Wir haben gigantische Fans. Das war in dieser Saison mit ein Pfeiler des Erfolges", freute sich Pressesprecher Mike Caspers. Über den Erfolgstrainer der Royals, René Spandauw, sagte er: "Er hat bewiesen, dass er ein richtig guter Trainer ist. Dass er eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft zur Meisterschaft führen kann." Dabei hatte Spandauws Verbleib nach dem Abstieg vor einem Jahr, insbesondere wohl aus finanziellen Gründen, lange auf der Kippe gestanden. Letzten Endes einigte man sich, und der Erfolg der Zusammenarbeit gibt beiden Parteien Recht.

Im Rückblick auf die Zweitliga-Saison macht Royals-Sprecher Caspers den sportlichen Erfolg auch an der US-Amerikanerin Marsh fest: "In meinen Augen die beste Spielerin der Saison." Auch ihr Trainer Spandauw würdigt die Leistungen der 25-Jährigen: "Ohne Merideth wären wir nicht da, wo wir jetzt sind. Sie kann immer punkten, aber sie ist auch in der Lage, Spielerinnen um sich herum besser zu machen." Marsh trainierte während der Saison die zweite Mannschaft in der Regionalliga. So profitierten auch die jungen Spielerinnen wie Myrielle Platte oder Sophia Philippi von ihren Erfahrungen als Trainerassistentin an der High-Point University.

Die Planungen für die nächste Saison laufen schon. Eines ist für Spandauw aber klar: "Wir wollen uns so aufstellen, dass wir nie wieder in die 2. Liga absteigen." Am liebsten würde er so viele Spielerinnen wie möglich halten: "Das ist immer auch eine Geldfrage. Willst du noch mehr verdienen oder glücklich sein in Saarlouis." Drei aus der Startformation - Laura Rahn, Levke Brodersen und Gina Groß - hätten zumindest angedeutet, auch nächste Saison für Saarlouis spielen zu wollen.

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