Becker und Barrois oben auf in Down Under

Melbourne. Philipp Petzschner rannte und rackerte, die Fans feierten und bejubelten ihn - doch am Ende stand der Bayreuther mit leeren Händen da. Trotz eines großartigen Kampfes über fünf Sätze gegen den an Nummer 13 gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ist der Wimbledon-Sieger im Doppel gestern als elfter Deutscher in der ersten Runde ausgeschieden

 Kristina Barrois (l.) aus Urexweiler steht wie der Orscholzer Benjamin Becker (r.) in Runde zwei der Australian Open. Barrois schlug die Usbekin Amanmuradowa, Becker den Esten Ernests Gulbis. Fotos: mol

Kristina Barrois (l.) aus Urexweiler steht wie der Orscholzer Benjamin Becker (r.) in Runde zwei der Australian Open. Barrois schlug die Usbekin Amanmuradowa, Becker den Esten Ernests Gulbis. Fotos: mol

Melbourne. Philipp Petzschner rannte und rackerte, die Fans feierten und bejubelten ihn - doch am Ende stand der Bayreuther mit leeren Händen da. Trotz eines großartigen Kampfes über fünf Sätze gegen den an Nummer 13 gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ist der Wimbledon-Sieger im Doppel gestern als elfter Deutscher in der ersten Runde ausgeschieden. Weiter im Rennen ist dagegen der Orscholzer Benjamin Becker, der den Esten Ernests Gulbis in drei Sätzen aus dem Wettbewerb warf. Insgesamt steht ein Sextett in der zweiten Runde, da die Urexweilerin Kristina Barrois ebenfalls ihre Auftakthürde meisterte.

"Ich habe alles aus mir rausgeholt, leider hat es am Ende nicht gereicht", sagte Petzschner nach dem 6:4, 6:2, 2:6, 3:6 und 4:6 in 3:15 Stunden gegen Tsonga. Wie im Vorjahr, als er in Melbourne in fünf Sätzen gegen Florian Mayer verlor, und im vergangenen Sommer in Wimbledon, als er über die volle Distanz gegen Nadal ausschied, musste sich der 26-Jährige auch dieses Mal in einem Marathon-Match geschlagen geben.

Doch die Enttäuschung über die nächste verpasste Chance war sofort der Erleichterung darüber gewichen, dass der im Herbst operierte Knöchel die Belastungsprobe bestanden hatte. "Es überwiegt die Freude über meine Leistung und dass der Knöchel keine Probleme gemacht hat", sagte Petzschner, der sich nun auf das Doppel mit seinem österreichischen Partner Jürgen Melzer konzentrieren kann.

Benjamin Becker ließ sich auf dem hektischen Court 18 dagegen auch vom Lärm der vorbeifahrenden Straßenbahnen und dem Trubel um Roger Federers Trainingseinheit auf dem Nebenplatz nicht aus der Ruhe bringen. "Das habe ich komplett ausblenden können", sagte der 29-Jährige. "Ich fühle mich schon seit ein paar Wochen sehr gut und habe meine Taktik heute perfekt umsetzen können."

Nach ausgeglichenem ersten Durchgang, den Becker im Tiebreak mit dem zweiten Satzball für sich entschied, sicherte sich der Davis-Cup-Spieler den zweiten Abschnitt im Schongang und brachte den impulsiven Gulbis damit zur Verzweiflung. "Natürlich registriert man, wenn der Gegner mit sich hadert", sagte Becker. Im dritten Satz hatte der Saarländer dann zwar noch ein paar brenzlige Momente zu überstehen, nach gut zwei Stunden verwandelte er aber seinen dritten Matchball und wurde anschließend von einer kleinen deutschen Fan-Kolonie gefeiert. In seiner zweiten Partie am Donnerstag trifft Becker nun auf den Ukrainer Alexander Dolgopolow. "Das ist ein gefährlicher Gegner, doch zunächst einmal werde ich diesen Sieg genießen", meinte Becker.

Kristina Barrois setzte gegen die Usbekin Akgul Amanmuradowa mit 6:4 und 6:2 durch und zog als dritte deutsche Spielerin in die nächste Runde ein.

Die Favoriten gaben sich wie zum Auftakt keine Blöße. Bei den Damen marschierten die an Nummer zwei gesetzte Vera Swonarewa und die Belgierin Kim Clijsters mit klaren Zweisatzsiegen in die nächste Runde. Lediglich die ehemalige Nummer eins Ana Ivanovic unterlag der Russin Jekaterina Makarowa mit 6:3, 4:6 und 8:10. Bei den Herren entledigten sich Robin Söderling, Andy Murray, Jürgen Melzer und Michail Juschni jeweils in drei Sätzen ihrer Auftaktaufgaben.

Für den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal begann das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres im Schongang. Nadals brasilianischer Gegner Marcos Daniel musste beim Stand von 6:0, 5:0 für den Spanier wegen einer Knieverletzung aufgeben. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort