Becker bleibt Djokovics „größter Fan“

London · Ein Mann namens Pepe Imaz hat die weitere Zusammenarbeit von Deutschlands Tennis-Legende Boris Becker und Novak Djokovic wohl verhindert. An dem spanischen Mentaltrainer scheiden sich die Geister.

 Boris Becker (links) und Novak Djokovic feierten in den vergangenen Jahren viele Erfolge. Foto: dpa

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Boris Becker wird auch diesmal wieder in den Jet steigen und den 24-stündigen Flug nach Down Under antreten. Die Australian Open (ab 16. Januar) sind sein Ziel - wie immer in den vergangenen Jahren. Becker wird wieder das Geschehen analysieren - erstmals seit drei Jahren aber nicht mehr als Trainer von Novak Djokovic , sondern als TV-Experte bei Eurosport.

Deutliche Worte sollte Becker auch in dieser Rolle finden - so wie einen Tag nach der bekannt gewordenen Trennung vom Weltranglisten-Zweiten aus Serbien. "Novak hat in den vergangenen sechs Monaten nicht so viel Zeit auf dem Trainingscourt verbracht, wie er sollte. Und er weiß das", kritisierte Becker die Arbeitseinstellung seines ehemaligen Arbeitgebers: "Erfolg kommt nicht dadurch, einen Knopf zu drücken, sondern man muss sich den Hintern aufreißen, weil die Gegner das auch tun."

Es war der Versuch einer Erklärung, warum der in der ersten Hälfte der abgelaufenen Saison so dominante "Djoker" nach dem Sieg bei den French Open plötzlich den Fokus verlor. Was seinen Trainer tierisch nervte - verhindern konnte er es nicht. Becker, der sich als Djokovics "größter Fan im nächsten Jahr" bezeichnete, glaubt trotzdem an die Rückkehr des 29-Jährigen auf den Thron. "Ich bin überzeugt, dass er wieder der dominanteste Spieler werden wird. Aber er muss wieder zurück auf den Trainingsplatz gehen und diese nötigen Stunden arbeiten", empfahl der 49-Jährige.

Dabei wird Djokovic jetzt verstärkt ein Spanier helfen, mit dessen Zusammenarbeit sich Becker anscheinend nicht arrangieren konnte. Wegen Pepe Imaz soll der dreimalige Wimbledon-Sieger das Vertragsangebot von Djokovic ausgeschlagen haben. Imaz ist Ex-Profi, war mal die Nummer 146 der Welt und besitzt eine eigene Akademie in Marbella. "Er ist kein Guru", hat Djokovic jüngst über den oft lächelnden Mann mit dem braunen Teint und den längeren schwarzen Haaren gesagt: "Pepe ist ein Mentaltrainer ." Imaz selbst bezeichnet sich selbst als "göttliches Wesen aus Licht und Liebe". Vor knapp 20 Jahren hat er seine Spielerkarriere beendet - Imaz litt an Bulimie. Bei seinen spirituellen Sitzungen knuddelt er mit zwei Stoffbären - das hat dem 42-Jährigen den Spitznamen "Kuschel-Guru" eingebracht.

Imaz setzt auf die Kraft der Umarmung. Ein Nahtod-Erlebnis habe ihn auf den "Pfad von Liebe und Frieden" geführt. Djokovic fühlt sich magisch angezogen von den Weisheiten des Iberers. Imaz soll bereits Djokovics von Depressionen geplagten Bruder Marko geholfen haben.

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