Der erste Staffel-Sieg der deutschen Biathleten seit fast vier Jahren war zum Greifen nah. Doch auf den letzten Metern ging Simon Schempp die Puste aus. "Im Zielsprint haben mir die nötigen Körner gefehlt", sagte der Schlussläufer. Er musste sich gestern dem Norweger Emil Hegle Svendsen um 4,6 Sekunden geschlagen geben. Als Zweite lief die deutsche Staffel beim Heim-Weltcup in Ruhpolding noch vor Olympia-Sieger Russland erstmals in diesem Winter auf das Podest. Schempp behauptete die Führung bis zur letzten Runde. Etwa 500 Meter vor dem Ziel musste er den viermaligen Olympia-Sieger Svendsen dann aber ziehen lassen.

Stärkstes Quartett beim Schießen

In der Besetzung Erik Lesser, Andreas Birnbacher, Arnd Peiffer und Schempp zeigte das Quartett des Deutschen Ski-Verbands mit nur vier Nachladern eine prima Vorstellung. "Heute kann man keinen herausheben", sagte Bundestrainer Mark Kirchner: "Das Schießen war der Grundstein. Bei diesen guten Bedingungen durfte man sich nicht viel leisten." Alle seine Schützlinge brauchten jeweils nur einen Nachlader. Stärker war keine Mannschaft am Schießstand. Trotzdem siegten die Norweger. Denn Schempps Kontrahent war eben Svendsen. Der elfmalige Weltmeister ist in der Loipe eine Klasse für sich. Doch Schempp, als Fünfter bester Deutscher im Weltcup, hielt prima mit. Es sollte aber nicht zum Sieg reichen. "Wir sind fast zeitgleich auf die letzte Runde gegangen, ich war aber in der ungünstigen Situation, dass ich vorne war. Er ist hinter mir über die Berge drübergelaufen und konnte dabei ein bisschen Kraft sparen", erklärte Schempp: "Es war ein sehr, sehr hohes Tempo und hart an der Grenze."

Heute steht der Sprint der Frauen auf dem Programm (15 Uhr/ARD ). Nach Platz drei mit der Staffel geht es für Franziska Hildebrand und Co. um den ersten Podestplatz des WM-Winters im Einzel. Morgen steht der Sprint der Männer an, am Sonntag zum Abschluss die beiden Massenstart-Rennen.