Bayern-Triumph in letzter Minute

München. Ein Last-Minute-Tor von Ivica Olic hat einem aufopferungsvoll kämpfenden FC Bayern München eine gute Ausgangsposition im Viertelfinale der Champions League beschert. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielte der Kroate gestern Abend das umjubelte 2:1 (0:1) gegen Manchester United. Zuvor hatte Franck Ribéry mit einem glücklich abgefälschten Freistoß (77

 Der ist drin. Nach nur 64 Sekunden verwandelt Manchesters Stürmerstar Wayne Rooney (links) eine Flanke von Nani völlig freistehend volley aus fünf Metern zu 1:0-Führung. Foto: dpa

Der ist drin. Nach nur 64 Sekunden verwandelt Manchesters Stürmerstar Wayne Rooney (links) eine Flanke von Nani völlig freistehend volley aus fünf Metern zu 1:0-Führung. Foto: dpa

München. Ein Last-Minute-Tor von Ivica Olic hat einem aufopferungsvoll kämpfenden FC Bayern München eine gute Ausgangsposition im Viertelfinale der Champions League beschert. In der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielte der Kroate gestern Abend das umjubelte 2:1 (0:1) gegen Manchester United. Zuvor hatte Franck Ribéry mit einem glücklich abgefälschten Freistoß (77.) das Blitz-Tor von Wayne Rooney nach 64 Sekunden ausgeglichen. "Am Ende war dieser Sieg verdient", sagte Torschütze Olic. "Wir haben sehr gut gespielt. Das ist für meinen Verein mein größtes Spiel."

Dabei hatte der deutsche Fußball-Rekordmeister ohne die Stammkräfte Bastian Schweinsteiger und Arjen Robben gegen den Vorjahresfinalisten lange die nötige Klasse vermissen lassen. Erst in der Schlussphase drehten die Bayern dank einer Energieleistung die Partie und tankten nicht nur Selbstvertrauen für das Rückspiel am kommenden Mittwoch, sondern auch für den Bundesliga-Gipfel am Samstag beim FC Schalke 04. Im Old Trafford reicht den Bayern ein Remis, um erstmals seit dem Titelgewinn 2001 ins Halbfinale der "Königsklasse" einzuziehen. "Ich glaube, wir haben die besseren Karten", sagte der eingewechselte Mario Gomez. "Ein geiles Spiel" sah Daniel van Buyten.

"Ich glaube, dass wir das Spiel dominiert haben. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir ein Tor schießen. Dass wir zwei schießen, hätte ich nicht gedacht", sagte Bayern-Kapitän Mark van Bommel.

Der 350. Auftritt im Europapokal begann nämlich bitter für die Bayern - mit dem 0:1 nach 64 Sekunden. Bei seiner Rückkehr in die Startelf foulte Martin Demichelis ManU-Mittelfeldspieler Nani auf der linken Abwehrseite. Nach dem Freistoß des Portugiesen rutschte der Argentinier dann auch noch aus, so dass Rooney ungestört den Ball aus kurzer Distanz einschießen konnte. Nur schwer erholten sich die Münchner von dem frühen Schock. Die Abwehrreihe wirkte unsicher und bekam die Angriffmaschinerie der Engländer nie komplett in den Griff.

In der Offensive fehlten der Gelb-gesperrte Schweinsteiger und der verletzte Robben als Kreativkräfte und Takt- und Ideengeber. Zu behäbig agierten die Gastgeber im Aufbauspiel. Nach 20 Minuten prüfte der bis dahin blasse Franzose Franck Ribéry erstmals ManU-Torwart Edwin van der Sar. Auf der anderen Seite hätte Nani, der Bayern-Verteidiger Holger Badstuber ein ums andere mal die Grenzen aufzeigte, schon vorher den zweiten Treffer machen müssen (16.), doch sein Ball sprang von der Latte ins Feld zurück. Das taktische Konzept der van-Gaal-Elf, im Hinspiel bloß keinen Gegentreffer zu kassieren, war nach nicht einmal zwei Minuten über den Haufen geworfen.

Erst nach einer knappen halben Stunde legten die Münchner ihre Ehrfurcht vor dem englischen Rekordmeister ab. Nach dem Wechsel entwickelten die Bayern mehr Druck nach vorne. Und das Glück stand ihnen zur Seite, als Nemanja Vidic mit einem Kopfball nur die Latte traf (83.). Als keiner mehr damit rechnete, war Olic in der Nachspielzeit zur Stelle und traf zum 2:1. dpa

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