Bayern besiegt den Atlético-Fluch

München/Barcelona · Eine dritte Niederlage innerhalb eines Jahres muss Bayern gegen Atlético nicht hinnehmen. Stattdessen zelebriert Freistoß-Künstler Lewandowski seine zukünftigen Vaterfreuden. Unschön endet Gladbachs Abschied von der großen Bühne.

Robert Lewandowski feierte mit den Kollegen vom FC Bayern einen emotionalen Doppelpack, bei Borussia Mönchengladbach dagegen herrschte einmal mehr Frust. Die Gemütslagen der deutschen Champions-League-Teilnehmer hätten am Dienstag nicht weiter auseinander liegen können. Die Bayern freuten sich nicht nur über das 1:0 gegen Atlético Madrid , sondern auch mit Torschütze Robert Lewandowski , der beim anschließenden Jubel das Geheimnis lüftete, dass er Vater wird.

Nach dem Kunstschuss zum bereits entscheidenden 1:0, seinem zweiten Freistoß-Tor innerhalb einer halben Woche, stopfte sich Lewandowski den Ball unter das Trikot und steckte den Daumen in den Mund. "Fast alle waren davon überrascht. Wir haben ihm gratuliert", erzählte Mats Hummels nach dem wichtigen Sieg für den Weihnachtsendspurt mit den Liga-Partien gegen Wolfsburg, Darmstadt und dem Winterfinale gegen Spitzenreiter Leipzig: "Wir wollten unbedingt in der Spur bleiben, das haben wir getan."

"Jacke wie Hose" sei nun der Gegner im Achtelfinale, erklärte Hummels nach dem Einzug in die K.o.-Runde als Gruppenzweiter hinter Atlético. Fünf Gruppensieger als mögliche Bayern-Gegner standen schon am Dienstagabend fest: der FC Barcelona , der FC Arsenal , der SSC Neapel, der AS Monaco und Englands Meister Leicester City. "Es wird ein sehr kompliziertes Achtelfinale für alle", sagte Trainer Carlo Ancelotti .

Auch Ancelotti gratulierte Lewandowski, der in der Champions League in dieser Saison zum fünften und insgesamt zum 37. Mal traf. "Jeder ist glücklich und freut sich auf die Geburt", sagte der Italiener. "Wenn man Kinder hat, ist man motiviert - und ich glaube, dass er in Zukunft noch motivierter sein wird." Unabhängig von der emotionalen Komponente profitiert Lewandowski aber auch von der Rückkehr zum in den letzten Jahren zur Perfektion gereiften 4-2-3-1-System.

Mit dem 1:0 verhinderten die Münchner auch die dritte Niederlage innerhalb eines Jahres gegen Atlético. "Der Sieg ist für unser Ego wichtig. Das ist ein Zeichen, dass es nicht einfach ist, uns zu schlagen", erklärte Torhüter Manuel Neuer .

Gladbach noch gut bedient

Bei Borussia Mönchengladbach dagegen spitzt sich die Situation nach acht Spielen ohne Sieg immer mehr zu. "Wir haben eine beschissene Bundesliga-Saison gespielt, und trotzdem spielen wir am Sonntag gegen Mainz. Da versuchen wir, es besser zu machen", sagte Sportdirektor Max Eberl mit Blick aufs Wochenende. Die 0:4-Pleite beim FC Barcelona wollte er ganz schnell abhaken. Trotz extremer Defensiv-Taktik kam die Mannschaft nach dem 0:1 durch Messi (16.) in der zweiten Hälfte unter die Räder. Arda Turan sorgte mit einem Dreierpack (50., 53., 67.) für die nächsten Treffer - und damit war Gladbach noch gut bedient. "Gefühlt hat Barça mit drei Mann mehr gespielt", fand Gladbachs Tony Jantschke.

Zudem gab Abwehrspieler Alvaro Dominguez wegen Rückproblemen sein Karriereende bekannt. "Es ist traurig, weil er ein Leistungsträger war und eine Persönlichkeit ist. Beides fehlt momentan", sagte Trainer André Schubert. Auch der Abgang von Granit Xhaka (zu Arsenal) wiegt schwer. Dass man nicht für Ersatz sorgte, habe man laut Schubert "vielleicht ein bisschen unterschätzt". Eberl schloss Nachbesserungen im Winter nicht aus.

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