Baumjohann, der Artist

Kaiserslautern. Irgendjemand hat der Montagabend-Begegnung in der 2. Fußball-Bundesliga bei seiner Einführung das Prädikat "Spitzenspiel" verliehen. Brauchte tatsächlich noch jemand eine Bestätigung, wie fern der Realität diese Bezeichnung sein kann, er sollte sie gestern beim 4:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen Erzgebirge Aue bekommen - zumindest bis kurz vor Schluss

 Der Interimstrainer des Jahn Regensburg, Franz Gerber (l.), spricht mit seinem neuen Co-Trainer Harry Gfreiter. Foto: Weigel/dpa

Der Interimstrainer des Jahn Regensburg, Franz Gerber (l.), spricht mit seinem neuen Co-Trainer Harry Gfreiter. Foto: Weigel/dpa

Kaiserslautern. Irgendjemand hat der Montagabend-Begegnung in der 2. Fußball-Bundesliga bei seiner Einführung das Prädikat "Spitzenspiel" verliehen. Brauchte tatsächlich noch jemand eine Bestätigung, wie fern der Realität diese Bezeichnung sein kann, er sollte sie gestern beim 4:1 des 1. FC Kaiserslautern gegen Erzgebirge Aue bekommen - zumindest bis kurz vor Schluss.Dabei hatte der FCK vor 23.372 Zuschauern gut begonnen. Die Mannschaft kombinierte schön, kombinierte gut, hatte aber auch Glück, als Schiedsrichter Robert Hartmann die ungeschickte Herangehensweise von Dominique Heintz im Strafraum gegen Jakub Sylvestr nicht ahndete (5.).

Doch statt sich davon beeindrucken zu lassen, traf Kaiserslautern einfach selbst. Florian Dick flankte schwungvoll vors Tor, wo der wiedergenesene Hendrick Zuck den Ball gefühlvoll an Torhüter Martin Männel vorbei ins Tor lenkte (6.). Der FCK drängte nun auf das 2:0. Doch sowohl Mohamadou Idrissou, als auch Zuck scheiterten an Männel. Und von einem auf den anderen Moment verlor der FCk die Linie und wurde prompt bestraft. Der Ex-Lauterer Fabian Müller konnte unbedrängt flanken, Oliver Hochscheidt ebenso unbedrängt köpfen, und plötzlich hatte der Gegner wie so oft in dieser Saison ausgeglichen. Die Spielfreude des FCK war dahin. Aue kämpfte mehr, als dass es spielte. Immer wieder musste das Spiel wegen vieler Fouls unterbrochen werden. Schöner Fußball sieht anders aus.

Dann kam Alexander Baumjohann. Zuvor oft noch viel zu verkopft und umständlich, hatte ihn diesmal Zuck auf die Reise geschickt. Der erste Versuch wurde noch geblockt, der Ball flog hoch, Baumjohann setzte an und traf mit einem wunderhübschen Fallrückzieher zur erneuten Führung (34.).Wirkliche Besserung trat dadurch aber nicht ein. Auch weil Aue sehr aggressiv zu Sache ging. Gefährlich wurde es dann, wenn Zuck oder Baumjohann oder beide beteiligt waren.

 Kaiserslauterns Alexander Baumjohann (Mitte) erzielt per Fallrückzieher das Tor zum 2:1 gegen Erzgebirge Aue. Foto: Uwe Anspach/dpa

Kaiserslauterns Alexander Baumjohann (Mitte) erzielt per Fallrückzieher das Tor zum 2:1 gegen Erzgebirge Aue. Foto: Uwe Anspach/dpa

Baumjohann war es dann auch, der das Spiel nach einer Unordnung in der Auer Hintermannschaft entschied (79.), zumal Sylvestr auch noch Rot sah. Nur eine Minute später traf Mo Idrissou sogar zum 4:1. Das reichte am Ende nicht nur für einen verdienten Sieg gegen einen letztlich überforderten Gegner aus Aue, sondern vor allem auch für den Sprung auf Platz zwei. jbö

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