Basketball-Regionalliga Kein Spiel für schwache Nerven

Saarlouis · Basketballer der Saarlouis Sunkings schlagen Ulm nach einem Herzschlagfinale mit 75:74 und feiern ersten Saisonsieg.

 Ricky Easterling lässt auf dem Weg zum Korb gleich zwei Ulmer Gegenspieler stehen. Sekunden vor Schluss versenkte der US-Amerikaner den entscheidenden Korb zum 75:74-Sieg der Sunkings.  Foto: Wieck

Ricky Easterling lässt auf dem Weg zum Korb gleich zwei Ulmer Gegenspieler stehen. Sekunden vor Schluss versenkte der US-Amerikaner den entscheidenden Korb zum 75:74-Sieg der Sunkings. Foto: Wieck

Foto: Thomas Wieck

Samstag-Abend, Stadtgartenhalle Saarlouis. Es ist ein Krimi, der sich da vor den rund 150 Zuschauern abspielt. Kurz vor Schluss steht es 74:73 für die Regionalliga-Basketballer der BBU 01 Ulm. Doch Sunkings-Kapitän Ricky Easterling lauert auf seine Chance. Die Ulmer verlieren unter dem Korb den Ball. Easterling schnappt sich den Ball. Ein kurzer Blick zur Anzeige – es sind nur noch 24 Sekunden auf der Uhr. „Ich wusste, dass ich treffen muss“, verrät Easterling. Der Aufbauspieler zielt auf den Korb, wirft – und trifft. Augenblicke später ist die Partie zu Ende und die Sunkings feiern den hauchdünnen 75:74 (36:43)-Sieg. Es ist der erste Saisonsieg im zweiten Spiel.

 Hanno Mouget, der Manager der Sunkings, hatte schon vor der Partie gewarnt, den Aufsteiger aus der Oberliga nicht zu unterschätzen. „Die haben viele Spieler, die auch für das Zweitliga-Team des Vereins spielen. Das Team hat Qualität auf dem Spielfeld.“ Und er sollte Recht behalten.Die Sunkings-Anhänger erlebten zunächst einen furiosen Start der Gäste. Bereits nach vier Minuten führt Ulm mit sieben Punkten Vorsprung. „Wir haben im ersten Viertel nicht gut verteidigt“, kritisiert Sunkings-Trainer Dominic Dörr. Seine Spieler seien immer einen Schritt zu spät gewesen.

Auch nach dem zweiten Viertel führten die Gäste mit sieben Zählern. Sunkings-Flügelspieler Filip Kamenov moniert die mangelnde Chancenverwertung aus der Distanz: „Wir müssen einfach besser treffen, da haben wir zu viele Punkte liegen lassen.“ Zur Halbzeit führten die Gäste mit 43:36.

Doch langsam kam das Spiel der Sunkings ins Laufen. „In der zweiten Halbzeit haben wir kompakter verteidigt“, lobt Dörr. Sein Team habe die gegnerischen Spieler aggressiver attackiert und die Vorgaben besser umgesetzt. Im letzten Viertel schalteten die Sunkings dann noch einen Gang höher und starteten eine Aufholjagd. Plötzlich verloren die Gäste viele Bälle – der Vorsprung schmolz dahin. Und die Fans trieben ihr Team nach vorne. Die Folge: Die Hausherren drehten zwischenzeitlich die Partie und lagen mit 64:60 vorne.

Doch Ulm gab sich noch keineswegs geschlagen. Die Gäste bäumten sich gegen die drohende Niederlage auf, konterten und gingen kurz vor Schluss noch einmal selbst in Führung. Bis sich Easterling 24 Sekunden vor Schluss einen Abpraller schnappte – und für den 75:74-Endstand sorgte. „Für solche Momente wurde der Sport gemacht“, schwärmte der Aufbauspieler nach der Partie. In den letzten drei Sekunden erhielt der Kapitän nach einem Foul noch zwei Freiwürfe – damit konnte er den Sieg unter Dach und Fach bringen. Jedoch scheiterte Easterling am Korb. Eigentlich war die Zeit bereits abgelaufen – trotzdem erhielten die Gäste nach einem Foul, eine letzte Chance das Spiel noch zu drehen. Der Ulmer Kristofer Krause versuchte sein Glück. Allerdings versagten seine Nerven. Der Treffer von Easterling reichte aus.

Am Samstag geht es nun zum Tabellenvierten nach Crailsheim.

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