Basketball Durchmarsch in die 2. Bundesliga

SAARLOUIS/DILLINGEN · Basketballerinnen aus Saarlouis und Dillingen spielen kommende Saison in der Südstaffel der zweiten Liga.

 Erfolgsteam: Trainer Rouven Behnke gewann mit der SG Saarlouis/Dillingen im April erstmals den Saarlandpokal, nun folgt der Aufstieg in die 2. Liga

Erfolgsteam: Trainer Rouven Behnke gewann mit der SG Saarlouis/Dillingen im April erstmals den Saarlandpokal, nun folgt der Aufstieg in die 2. Liga

Foto: Thomas Wieck

Mit viel Glück haben die Basketballerinnen der Saarlouis Royals dank des Rückzugs von Eintracht Braunschweig den Abstieg aus der 1. Bundesliga verhindert. Dennoch wird es kommende Saison bei uns Zweitliga-Basketball zu sehen geben. „Das ist für uns eine einmalige Chance, die wir uns nicht entgehen lassen wollen“, sagt Rouven Behnke, der Trainer der Basketballerinnen der SG Saarlouis-Roden/Dillingen. Die „Diamonds“, so der Spitzname der Korbjägerinnen aus Saarlouis und Dillingen, gehen ab nächster Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Süd an den Start.

Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Erfolgsgeschichte, die vor vier Jahren ganz unten begonnen hatte. Nach dem Aufstieg der Mannschaft in die Basketball-Regionalliga belegte Behnkes Team dort in der kürzlich beendeten Saison auf Anhieb den dritten Platz. Weil es sich aber beim Meister der Staffel, dem TV Hofheim, um eine Reserve-Mannschaft von Zweitligist Rhein-Main Baskets handelt und der Tabellenzweite MJC Trier auf einen Aufstieg verzichtete, bekamen nun die Diamonds Saarlouis-Dillingen den freien Platz angeboten. „Natürlich ist unser Aufstieg zuletzt rasant gewesen, nachdem wir erst vor vier Jahren mit den Mädels angefangen haben. Der Schritt in die zweite Liga bedarf auch gewisser Strukturen und bedeutet für uns mehr Aufwand und Arbeit – aber wir sehen uns dem Ganzen gewachsen, weil wir eine gesund gewachsene Abteilung sind, die auch über den entsprechenden Unterbau verfügt“, sagt Behnke, der überzeugt ist: „Wir haben das Potenzial dazu, ich bin daher sehr optimistisch.“

Gemeinsam mit Timo Stief und Thomas Brück bildet Behnke die Dreierspitze der Diamonds, die dafür sorgen will, dass das Abenteuer 2. Bundesliga mit dem erhofften Erfolg einhergeht. Heimspielort wird wie gehabt die Dillinger Sporthalle sein.

Auch innerhalb des Teams sieht das Gros der Spielerinnen den Aufstieg als richtigen Schritt, wie Diamonds-Kapitänin Myrielle Platte betont: „Es war die einzig richtige Entscheidung – denn man weiß nicht, wann diese Chance nochmal wiederkommt.“ Es sei eine „Riesenchance für die Mannschaft und eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen“, ergänzt die 25-Jährige. Genau diesen Punkt sieht auch Behnke als besonders wichtig an: „Wir wollen den Spielerinnen die Möglichkeit geben, sich auf einem Niveau zu bewegen, das sie in ihrer Entwicklung optimal voranbringt“, sagt der Trainer. Er werde sich bis zum Startschuss des Abenteuers 2. Bundesliga Süd, in der ab Anfang Oktober elf Mannschaften an den Start gehen (letzte Saison neun Teams, Sollstärke zwölf), noch um neue Spielerinnen bemühen, die dabei helfen sollen, in der Zweitklassigkeit Fuß zu fassen. Dabei gilt: „Wir wollen in erster Linie regional denken“, sagt Behnke. Es gebe auch in unmittelbarer Nähe des Saarlandes, etwa in Rheinland-Pfalz und Luxemburg, mögliche Kandidaten für sein Team. Dass die Mannschaft verstärkt werden müsse, um konkurrenzfähig zu sein, sei klar. Allerdings betont der Trainer im gleichen Atemzug: „Im Kern bleibt das Team zusammen.“

Beste Werferinnen der abgelaufenen Runde hinter Kapitänin Platte, die auf einen Schnitt von 12,5 Punkten pro Partie kam, waren Caroline Meier (12,2), Sophia Philippi (9,2), Hannah Lui (7,4) und Sarah Belzer (6,2). Dennoch sind Veränderungen nötig: „Wir werden nicht mehr in der Besetzung wie bisher zusammenbleiben können. Das ist sicherlich ein trauriger Aspekt des Ganzen“, sagt Platte: „Der Leistungsgedanke rückt mehr in den Fokus. Der Großteil ist aber bereit und motiviert, diesen Schritt zu wagen.“

Dieser erhöhte Leistungsgedanke solle vor allem aus dem Innern des Vereins heraus wachsen: Es gehe auch um Identifikation mit dem Verein, meint Behnke, der daher Wege wie beim Nachbarverein aus der 1. Bundesliga, den Saarlouis Royals, ausschließt und „keine Profi-Spielerinnen verpflichten“ möchte. Die Diamonds sehen sich in dieser Beziehung quasi als eine Art Gegenpol zu den Royals. Inwieweit es gelingt, den großen Schritt von der Regionalliga in die Zweitklassigkeit zu meistern, wird sich zeigen. Die Vorfreude darauf überwiegt aber: „Wir haben im Prinzip nichts zu verlieren und können das Abenteuer 2. Liga daher relativ entspannt angehen“, sagt Platte.

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