Kampf um Tickets zur Basketball-WM Rödl hat die Qual der Wahl

Bamberg · Basketball-Bundestrainer muss über sein WM-Aufgebot nachdenken. Auslosung der Gruppen am 16. März.

 Fingerfertigkeit gefragt: Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl muss aus 27 Spielern seinen zwölfköpfigen WM-Kader auswählen.

Fingerfertigkeit gefragt: Basketball-Bundestrainer Henrik Rödl muss aus 27 Spielern seinen zwölfköpfigen WM-Kader auswählen.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Ein frühes Duell bei der Weltmeisterschaft mit den Superstars der USA? Schreckensvision oder Wunschvorstellung? Henrik Rödl und Ingo Weiss waren sich da nicht ganz einig. Mit Blick auf die Auslosung am 16. März, einem großen Tag für den deutschen Basketball, gingen die Standpunkte des Bundestrainers und des Verbandspräsidenten auseinander.

„Es wäre nett, wenn die Amerikaner nicht gleich in unserer Gruppe wären“, sagte Rödl am Sonntagabend nach der 63:69-Niederlage zum Abschluss der Quali gegen Griechenland. Präsident Weiss hatte sich für das Turnier in China (31. August bis 15. September) zuvor das Gegenteil gewünscht – garniert mit einem Augenzwinkern. „Ich möchte gerne in der Vorrunde gegen die USA spielen“, sagte Weiss: „Weil ich sie dann erst wieder im Endspiel habe.“

Beide Führungsfiguren der deutschen Korbjäger konnten den verpassten Gruppensieg verkraften, zumal aufgrund des bislang nicht final geklärten Auslosungsmodus noch nicht sicher ist, ob der erste Platz wirklich einen Vorteil bringt. Der Stolz über eine starke Quali-Runde und das früh gelöste Ticket überwog zudem deutlich. Die Vorfreude auf die erste WM-Teilnahme seit 2010 war spürbar, auch die Olympiaqualifikation hängt daran.

Bis es in Asien losgeht, steht noch viel Arbeit an. Für Weiss auch als Vertreter des Weltverbandes Fiba, für Rödl vor allem bei der Kaderzusammenstellung. 27 Spieler hat der 49-Jährige in den zwölf Partien seit November 2017 eingesetzt. Aber nur zwölf Profis können ein WM-Ticket erhalten. „Die Spieler, die da waren, geben ihr Herz, ihre Leidenschaft, ihren Körper“ sagte Rödl: „Da bin ich extrem dankbar. Alle 27 werden ein Teil der Mannschaft sein.“

Einer Mannschaft, die in Fernost vom 31. August bis 15. September zeigen will, warum sie auch als „goldene Generation“ tituliert wird. „Wir haben gegen jeden eine Chance. Wir gehen da mit viel Selbstvertrauen hin“, sagte Rödl. Anfang August soll die Vorbereitung beginnen, beim Supercup in Hamburg stehen dann wertvolle Tests an. Rödl hat die volle Auswahl, alle sechs Kandidaten aus der NBA haben ihr Interesse bekundet, gesetzt sind aber nur Anführer Dennis Schröder (Oklahoma City Thunder), Maximilian Kleber (Dallas Mavericks) und Daniel Theis (Boston Celtics). Zudem deutete Rödl an, dass Maodo Lo (Bayern München) und der NBA-erfahrene Paul Zipser (San Pablo Burgos/Spanien) gute Karten haben, gleiches dürfte für Kapitän Robin Benzing (Besiktas Istanbul) und Danilo Barthel (Bayern München) gelten.

„Wir werden nach der Saison gucken, wie die Situationen bei den einzelnen Spielern sind“, sagte Rödl, der nun aber erstmal Kobe Bryant in Shenzhen bei der Auslosung beobachten wird. „Man kann in eine ganz starke Gruppe kommen“, sagte Rödl. Es werde aber auch leichtere geben – ohne die USA, bei denen unter anderem LeBron James, Stephen Curry und James Harden im vorläufigen Aufgebot stehen.

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