Bardet lässt die Franzosen jubeln

Saint-Jean-de-Maurienne · Endlich dürfen die Franzosen wieder jubeln: Romain Bardet sorgt bei der Tour de France für den zweiten französischen Etappensieg. Christopher Froome verteidigt sein Gelbes Trikot und hat weiter 3:10 Minuten Vorsprung.

Unter dem ohrenbetäubenden Jubel seiner Landsleute hob Romain Bardet lächelnd die linke Faust, dann breitete der große Hoffnungsträger der Radsport-Nation Frankreich die Arme aus und beendete seine hingebungsvolle Solofahrt als strahlender Sieger. Im Stile des Berliners Simon Geschke gewann der 24 Jahre alte Radprofi am Donnerstag im Alleingang die 18. Etappe der Tour de France und besänftigte die Grande Nation für eine bislang von Enttäuschungen geprägte Rundfahrt.

Bardet, im Vorjahr Sechster der Gesamtwertung, sorgte mit seinem ersten Tour-Etappensieg für den erst zweiten Tageserfolg der Gastgeber bei der Tour 2015. Zuvor war lediglich Bardets Teamkollege Alexis Vuillermoz an der Mûr-de-Bretagne erfolgreich gewesen.

Der britische Spitzenreiter Christopher Froome verwaltete auf den 186,5 Kilometern zwischen Gap und Saint-Jean-de-Maurienne seine Führung in der Gesamtwertung mit der gewohnten Souveränität. Nach einem lange unspektakulären Rennverlauf setzte sein nominell schärfster Rivale Nairo Quintana (Kolumbien) auf dem fordernden Anstieg zum Col du Glandon eine erste Attacke, die Froome jedoch mühelos parierte. Auch die Angriffe des Titelverteidigers Vincenzo Nibali (Italien) und des Giro-Siegers Alberto Contador (Spanien), am Mittwoch aufgrund eines Sturzes in der Abfahrt vom Col d'Allos der große Verlierer, verpufften.

Auch auf den 18 Kehren der Lacets de Montvernier, die kurz vor dem Ziel wie eine leichte Version des legendären L'Alpe d'Huez wirkten, ließ sich Froome nicht abschütteln. Der 30-jährige Froome hat 3:10 Minuten Vorsprung auf Quintana und geht heute mit einer komfortablen Ausgangslage in die Königsetappe der Alpen, wenn auf den 138 Kilometern nach La Toussuire zwei Wertungen der ersten Kategorie und eine der Sonderkategorie zu bewältigen sind.

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