Banouas ist schnell angekommen

Homburg. Auf die Frage von Martha Bärzel, Wirtin der Stadionklause am Homburger Waldstadion, ob er einen Kaffee wolle, antwortet Nassim Banouas mit spitzbübischem Grinsen: "Lieber eine Cola." Der Innenverteidiger des Fußball-Regionalliga-Aufsteigers FC Homburg weiß natürlich, dass die flüssige Zuckerbombe für ihn tabu ist

 Nassim Banouas kam aus Mannheim nach Homburg. Der 23-Jährige sagt: "Ich bin ein Spielertyp, der, wie das der Trainer auch möchte, das Heft in die Hand nimmt und alles für den Erfolg tut."Foto: Wieck

Nassim Banouas kam aus Mannheim nach Homburg. Der 23-Jährige sagt: "Ich bin ein Spielertyp, der, wie das der Trainer auch möchte, das Heft in die Hand nimmt und alles für den Erfolg tut."Foto: Wieck

Homburg. Auf die Frage von Martha Bärzel, Wirtin der Stadionklause am Homburger Waldstadion, ob er einen Kaffee wolle, antwortet Nassim Banouas mit spitzbübischem Grinsen: "Lieber eine Cola." Der Innenverteidiger des Fußball-Regionalliga-Aufsteigers FC Homburg weiß natürlich, dass die flüssige Zuckerbombe für ihn tabu ist. Das weiß die Wirtin auch - und sie stellt dem Profi mit gespielter mütterlicher Strenge eine Apfelschorle auf den Tisch. "Es Madda" weiß, wie sie mit ihren Schützlingen umzugehen hat. Die familiäre Atmosphäre in Homburg dürfte auch dazu beitragen, dass der Neuzugang nach Jahren der sportlichen Wanderschaft beim FCH das Gefühl hat "angekommen" zu sein. "Ich fühle mich hier wohl. Von daher kann man schon sagen, dass ich angekommen bin", sagt der 23-Jährige, der seit 2005 bei sechs Vereinen unter Vertrag stand. Der Wechsel kam aber erst durch den Zwangsabstieg seines Ex-Vereins zustande. "Viele wissen, dass meine Verlängerung bei Waldhof Mannheim schon fix war. Aber Mannheim hat die Lizenz entzogen bekommen. Dadurch war die Verlängerung hinfällig. Direkt nach der Bekanntgabe des Lizenzentzugs hat sich dann Alfred Kaminski bei mir gemeldet", erzählt Banouas vom Treffen mit dem Homburger Trainer und Sportdirektor. Dass der FCH zu dem Zeitpunkt mit einem neuen Vorstand, einem neuen Trainer und wegen vieler abgewanderter Spieler im Umbruch gesteckt hatte, begriff der Deutsch-Algerier als Chance. "Jeder Spieler muss es als Chance sehen, hier mit etwas aufzubauen. Hier und da sieht man noch, dass der Verein noch ein bisschen Zeit braucht, um ein paar Dinge zu verändern und zu verbessern. Wenn man dabei mithelfen kann, ist es um so schöner", sagt der stellvertretende Mannschaftskapitän. In der jungen Homburger Mannschaft gehört Banouas zu den Erfahrenen - eine Verantwortung, die der in Limbach wohnende Profi annimmt. "Ich bin ein Spielertyp, der, wie das der Trainer auch möchte, das Heft in die Hand nimmt und alles für den Erfolg tut. Das kommt nicht immer gut an. Ein schwieriger Charakter bin ich aber nicht", wehrt sich Banouas gegen den Ruf, der ihm wegen Unstimmigkeiten mit seinem Ex-Verein FSV Mainz anheftet. Seine Qualitäten als Führungsspieler kann Banouas am Samstag um 14 Uhr wieder unter Beweis stellen, wenn Mit-Aufsteiger SC Wiedenbrück im Waldstadion antritt. Dabei kann sich der Sohn einer deutschen Mutter und eines algerischen Vaters auch der Unterstützung seiner Freundin Sarah sicher sein, mit der er seit zweieinhalb Jahren zusammen ist. "Berufsbedingt kann sie nur am Wochenende aus Kaiserslautern kommen. Es tut gut, freitags vor dem Spiel die Freundin noch mal zu sehen. Das gibt zusätzlich Kraft", erzählt Banouas - und fügt mit einem Strahlen hinzu: "Es läuft im Moment einfach gut." Und dabei wirkt er gar nicht wie ein schwieriger Charakter. "Jeder Spieler muss es als Chance sehen, hier mit etwas aufzubauen."Nassim Banouas, Abwehrspieler des FC Homburg

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