Balsam auf die Bundesliga-Wunden
Anderlecht · Erst Ciro Immobile, dann Adrian Ramos: Dank seiner Stürmer hat Borussia Dortmund in der Champions League auch sein zweites Spiel der Gruppenphase gewonnen und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale gemacht.
Borussia Dortmund hat sich in der Champions League den Bundesliga-Frust von der Seele gespielt und mit dem zweiten Sieg in der zweiten Vorrundenpartie die gute Ausgangsposition für den Sprung in Achtelfinale gefestigt. Beim belgischen Rekordtitelträger RSC Anderlecht gewannen die Westfalen am Mittwochabend hochverdient mit 3:0 (1:0) und verteidigten ihre Spitzenposition in der Gruppe D.
Ciro Immobile (3.) mit seinem zweiten Treffer im Wettbewerb sorgte für die Führung gegen den belgischen Meister, der sich nach zuletzt drei Ligaspielen des BVB mit nur einem Punkt und sechs Gegentreffern als der rechte Aufbaugegner zur rechten Zeit entpuppte. Der eingewechselte Adrian Ramos (69./79.) sorgte für die Entscheidung.
Vor dem Anpfiff sorgte Trainer Jürgen Klopp in der Anfangsformation für eine Überraschung. Weltmeister Mats Hummels saß nur auf der Bank, für ihn rückte Sokratis in die Vierer-Abwehrkette. Und im Angriff erhielt Immobile, bereits Torschütze beim 2:0 zum Auftakt gegen den FC Arsenal , den Vorzug vor dem erfolgreichen Joker Ramos. Der 18,5 Millionen teure Italiener erwischte sogleich einen Start nach Maß, als wolle er alle Kritiker nach seiner mäßigen Vorstellung im Derby am vergangenen Samstag gegen Schalke (1:2) Lügen strafen. Immobile nutzte eine Unachtsamkeit der RSC-Defensive aus 13 Meter kaltschnäuzig. Wenige Minuten später hatte Pierre-Emerick Aubameyang das 2:0 auf dem Fuß, traf aber freistehend nur das Außennetz.
Insgesamt präsentierte sich der BVB im Mittelfeld und in der Offensive wesentlich konzentrierter und konsequenter als zuletzt in der Bundesliga, allerdings strahlte die Defensive noch immer nicht die gewünschte Souveränität aus. Den Borussen war allenfalls vorzuwerfen, nicht schon früher für die Vorentscheidung gesorgt zu haben. Dortmund hatte in Routinier Sebastian Kehl , Kevin Großkreutz und Ramos seine besten Akteure. Bei Anderlecht ragte allenfalls Torhüter Proto heraus.