Ballack zu den "Wölfen"?

Wolfsburg. Reich, aber wenig sexy: Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg haderte in der Vergangenheit schon oft mit seinem Image. Große Namen wie Stefan Effenberg und Marcelinho sollten dem Kader einst Profil geben. In der Winterpause setzte Manager-Trainer Felix Magath auf eine andere Politik und kaufte sieben unbekannte Spieler. Doch das muss nicht so bleiben

 Michael Ballack wird Leverkusen nach dieser Saison "mit hoher Wahrscheinlichkeit" verlassen, sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Geht er nun zum VfL Wolfsburg? Foto: Vennenbernd/dpa

Michael Ballack wird Leverkusen nach dieser Saison "mit hoher Wahrscheinlichkeit" verlassen, sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser. Geht er nun zum VfL Wolfsburg? Foto: Vennenbernd/dpa

Wolfsburg. Reich, aber wenig sexy: Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg haderte in der Vergangenheit schon oft mit seinem Image. Große Namen wie Stefan Effenberg und Marcelinho sollten dem Kader einst Profil geben. In der Winterpause setzte Manager-Trainer Felix Magath auf eine andere Politik und kaufte sieben unbekannte Spieler. Doch das muss nicht so bleiben. Ab Sommer könnte Michael Ballack dem Club mehr Glanz verleihen.Ballack war schon mal Thema in Wolfsburg. 2010, vor seinem Wechsel vom FC Chelsea zu Bayer Leverkusen, hatte Wolfsburgs damaliger Manager Dieter Hoeneß Interesse gezeigt. Am Ende machte Ballack-Intimus Rudi Völler, Sportdirektor bei Bayer, das Rennen. Zwei Jahre später könnte der 98-malige Nationalspieler wieder interessant werden, auch wenn Magath am Freitag mauerte: "Dazu äußere ich mich nicht. Ich treffe zu den Leverkusener Verhältnissen keine Aussagen."

Magath hatte zu Beginn der laufenden Saison auf bekannte Namen gesetzt. Der 58-Jährige holte Hasan Salihamidzic, Thomas Hitzlsperger und Alexander Hleb, von denen nur Salihamidzic sporadisch seine alte Klasse aufblitzen ließ. Nach den jüngsten Transfers droht dem Werksclub nun eine Mannschaft voller Namenloser. Eine Entwicklung, die in der Zentrale des Weltkonzerns ein gewisses Naserümpfen verursachen dürfte. Immerhin ist die kostspielige Fußball-Abteilung auch ein wichtiger Werbeträger von VW.

Magath ließ sich - wie immer - von all den Spekulationen nicht irritieren. Der Trainer bereitete seinen neuen Kader auf das neuntägige Trainingslager ab diesem Samstag in Dubai vor. "Deshalb haben wir über Weihnachten auch gearbeitet, um die Transfers vor dem Trainingslager weitgehend zu vervollständigen, damit wir im Trainingslager zusammen arbeiten können", sagte Magath und deutete an, dass der Kaufrausch allmählich beendet sein dürfte. In Felipe Lopes (CD Nacional Funchal) und Ibrahim Sissoko (Académica de Coimbra ) lotste der einstige Meistermacher am Donnerstag die Winter-Neuzugänge Nummer sechs und sieben nach Wolfsburg. Zuvor wurden Vieirinha (Paok Saloniki), Slobodan Medojevic (Vojvodina Novi Sad), Ferhan Hasani (Skendija Tetovo), Petr Jiracek (Viktoria Pilsen) und Giovanni Sio (FC Sion) in die Autostadt geholt.

Babylonisches Sprachengewirr

Im Trainingslager muss sich der VfL auf ein babylonischen Sprachengewirr einstellen, handelte es sich bei den Neuen doch um einen Serben, einen Mazedonier, einen Tschechen, einen Brasilianer, einen Portugiesen sowie einen Ivorer und einen Frankreich-Ivorer. Dennoch glaubt Magath fest an eine gute Verständigung. "Das werden wir auch noch hinbekommen, da bin ich mir ganz sicher", sagte der Großeinkäufer.

Abzuwarten bleibt, wen Magath bis zum Rückrunden-Start abgeben will. Mittelfeldspieler Thomas Kahlenberg wurde an den französischen Erstligisten FC Évian TG ausgeliehen. Vor dem Absprung stehen die Stürmer Patrick Helmes, der bei der Regionalliga-Elf des VfL trainieren muss, und Srdjan Lakic, der Interesse bei Liga-Konkurrent VfB Stuttgart geweckt hat.

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