Balakow ist mit dem FCK zum Siegen verdammt

Kaiserslautern. Abstiegskampf - das sind auch immer leere Worthülsen. Parolen, hundertfach gehört. Sicher mit wahrem Kern, aber durch die ständige Wiederholung von Saison zu Saison nahe an der Bedeutungslosigkeit. Ganz kann sich dem auch Krassimir Balakow nicht entziehen, wenn der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten 1

Kaiserslautern. Abstiegskampf - das sind auch immer leere Worthülsen. Parolen, hundertfach gehört. Sicher mit wahrem Kern, aber durch die ständige Wiederholung von Saison zu Saison nahe an der Bedeutungslosigkeit. Ganz kann sich dem auch Krassimir Balakow nicht entziehen, wenn der neue Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern davon spricht, dass "jedes Spiel ein Finale für uns ist", oder dass "wir nichts zu verlieren haben". Und doch verzeiht man es dem 46-Jährigen. Schließlich ist im Abstiegskampf vermutlich alles schon mal gesagt worden.Auch wenn die Situation fast aussichtslos für den abgeschlagenen Tabellenletzten FCK ist - spätestens nach dem 0:2 am vergangenen Samstag zu Balakows Debüt beim SC Freiburg -, will er den Klassenverbleib nicht abhaken. Schließlich ist Balakow, dessen Vertrag auch in Liga zwei gilt, nicht geholt worden, um den Abstieg geordnet ablaufen zu lassen. Auch wenn Pierre de Wit indirekt darauf hingewiesen hat, als er diese Woche ein Vertragsangebot des FCK ablehnte. Der Mittelfeldakteur will abwarten, wie es weitergeht.

Die Trennung von Trainer Marco Kurz und Balakows Präsentation sollten rund um den Betzenberg Hoffnung wecken. Balakows Aufgabe ist es, diese Hoffnung den Spielern zu vermitteln, auf denen 17 sieglose Spiele in Folge lasten. Auch wenn der Bulgare dafür die ein oder andere Phrase dreschen muss. Für den Moment vielleicht sogar mit Erfolg. "Der Trainer hat eine positive Stimmung reingebracht. Wir haben Spaß im Training", sagt Mittelfeldspieler Olcay Sahan, um hinterherzuschicken, dass er das nicht als Kritik an Balakows Vorgänger Kurz verstanden wissen will. Nur müssen er und seine Mitspieler Tore schießen. Am besten mehrere, da die Abwehr zwar oft ordentlich steht - aber nicht immer, wie Balakow beim ersten Gegentor in Freiburg sehen musste, als Rodnei patzte. "Wir müssen Chancen kreieren, sonst werden wir keine Punkte holen", sagt der Trainer. Wie damals als Spieler beim VfB Stuttgart, als Balakow der Magischste im magischen Dreieck mit Fredi Bobic und Giovane Elber war. "So, wie er früher Fußball gespielt hat, ist er auch als Trainer", erklärt Sahan.

Wie schwer Fußballspielen in Kaiserslautern sein kann, hat Balakow bei seinem Debüt gesehen. Immerhin sind Mathias Abel und Sandro Wagner nach überstandenen Verletzungen an diesem Samstag um 15.30 Uhr im richtungweisenden Heimspiel gegen den Hamburger SV zurück im Kader. Der HSV steht auf dem Relegationsplatz, hat sieben Punkte mehr. Schlusslicht FCK ist zum Siegen verdammt, sonst ist das Kapitel Bundesliga nach zwei Jahren wieder erledigt. Wenn nicht gegen eine so verunsicherte Mannschaft, die aus dem Mittelfeld stetig Richtung Tabellenende wandert, gegen wen sonst? Wenn nicht gegen die zweitschlechteste Abwehr der Liga, gegen wen sonst will der FCK endlich Tore schießen und siegen?

saarbruecker-zeitung.de/fck

Foto: FCK

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