Start der Badminton-Bundesliga Jagd auf Titel Nummer 10 beginnt von Neuem

Saarbrücken · Badminton-Bundesligist 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim startet am Sonntag mit einem Heimspiel gegen den BC Beuel in die Saison.

 Der Bischmisheimer Marvin Seidel (vorne) bildet mit Mark Lamsfuß das aktuell beste deutsche Herrendoppel. Bei den Denmark Open kam aber im Achtelfinale schon das Aus.

Der Bischmisheimer Marvin Seidel (vorne) bildet mit Mark Lamsfuß das aktuell beste deutsche Herrendoppel. Bei den Denmark Open kam aber im Achtelfinale schon das Aus.

Foto: GMLR/Sven Heise;GMLR

Es mag sich gerade in diesen Tagen seltsam anhören. Allüberall steigen die Infektionszahlen in Sachen Coronavirus – und ausgerechnet in dieser Woche geht die lange Leidenszeit für die nationale und internationale Badminton-Szene zu Ende. Seit Dienstag finden in der dänischen Stadt Odense die Denmark Open statt. Das mit 750 000 US-Dollar dotierte Super-Series-Turnier ist die erste Weltranglisten-Veranstaltung seit Mitte März, als der Wettkampf-Leistungssport wegen der Corona-Pandemie weltweit quasi völlig zum Erliegen kam. Zwar müssen die deutschen Nationalspieler um das Topduo Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) und Mark Lamsfuß (BC Wipperfeld) auf die knisternde Atmosphäre mit vielen Zuschauern im Odense Sport Park verzichten – aber sie stehen endlich wieder auf dem Court und können ihrem Beruf nachgehen.

Zwar zogen einige starke Asiaten vor Turnierbeginn wegen der Reisebeschränkungen in der Corona-Krise zurück, europäisches Top-Badminton gibt es in Odense trotzdem zu sehen. Und die Deutschen halten sich bislang wacker. Seidel und Lamsfuß etwa schlugen in der ersten Runde die Lokalmatadoren Matthias Christiansen/Niclas Nohr. Gegen die Engländer Ben Lane/Sean Vendy kam dann aber im Achtelfinale das Aus. Seidels BCB-Teamkollege Peter Käsbauer profitierte in Runde eins vom Rückzug eines japanischen Topdoppels, nutzte die Chance mit seinem Partner Jones Ralfy Jansen und zog nach einem Sieg gegen die Schotten Alexander Dunn/Adam Hall ins Viertelfinale ein und treffen an diesem Freitag auf Lane/Vendy.

Da sich die BCBler in Odense so gut schlagen, ist derzeit noch ungewiss, wer am Sonntag um 15 Uhr in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle zum Bundesliga-Saisonstart gegen den 1. BC Beuel auf dem Feld stehen wird. Klar ist, dass alle Spieler nach ihrer Heimreise aus Dänemark erst auf Corona getestet werden müssen.

Das Saisonziel der Bischmisheimer ist angesichts des weiter herausragend bestückten Kaders klar – sie wollen ihren Meistertitel verteidigen. Allerdings „nur“ den Titel aus der Saison 2018/2019, denn die Runde 2019/2020 wurde vom Präsidium des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) im März erst ausgesetzt und später ohne Ausspielen der Playoffs und anschließendem Meisterschafts-Finals abgebrochen. Eine Entscheidung, die bei Bischmisheims Vereins-Chef Frank Liedke Unverständnis hervorrief, schließlich war der BCB nach 16 von 18 Spieltagen Tabellenführer und der große Favorit auf den Titel. So löste sich die Hoffnung auf den zehnten Meistertitel des BCB quasi in der Corona-Pandemie auf.

Damit es in dieser Runde endlich klappt, hat der BCB aufgerüstet – und vor allem an einem Schwachpunkt der vergangenen Saison gearbeitet. Die Indonesierin Priskila Siahaya soll für viele Punkte im Dameneinzel sorgen. Siahaya spielte vier Jahre für den TSV Trittau aus Schleswig-Holstein und gewann von 68 Einzelpartien stolze 51. Doppel-Spezialist Johannes Pistorius kam vom TSV Freystadt, der sich aus der Bundesliga zurückgezogen hat. „Es kam für mich bei aller Vereinstreue nicht in Frage, in der Regionalliga aufzuschlagen“, sagt der 25-jährige Pistorius, der mit Freystadt von der Bezirksliga bis in die Bundesliga aufgestiegen war.

Ansonsten blieb das Aufgebot des BCB nahezu unverändert. Auch die beiden Altmeister Johannes Schöttler und Michael Fuchs stehen für das ein oder andere Spiel Gewehr bei Fuß, schlugen schon vorletztes Wochenende für die Zweite des BCB in der 2. Bundesliga auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort