Babbel genießt noch Schonfrist beim VfB

Stuttgart. Markus Babbel genießt beim VfB Stuttgart noch Schonfrist. Gestern leitete der seit Wochen in der Schusslinie stehende Teamchef wie üblich das Training des tief im Abstiegssumpf steckenden Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga

Stuttgart. Markus Babbel genießt beim VfB Stuttgart noch Schonfrist. Gestern leitete der seit Wochen in der Schusslinie stehende Teamchef wie üblich das Training des tief im Abstiegssumpf steckenden Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga. "Ich gehe davon aus, dass ich ganz normal meine Arbeit mache und die Mannschaft auf das Spiel gegen Bochum vorbereite", sagte Babbel nach der fast zweistündigen Übungseinheit im strömenden Regen. Allerdings waren ihm die Anspannung und der tiefe Frust rund 20 Stunden nach der deprimierenden Vorstellung seiner Schützlinge beim 0:4-Debakel gegen Spitzenreiter Bayer Leverkusen deutlich anzumerken. "Die Mannschaft hat sich selbst im Stich gelassen", schimpfte er.

Sportdirektor Horst Heldt ließ sich nicht blicken. Wie ein VfB-Sprecher mitteilte, wollte sich der Manager gestern auch nicht mehr zu dem Thema äußern. Auch Babbel wusste "im Moment" nicht, ob ein weiterer Krisengipfel geplant ist. Die Spieler verschwanden kommentarlos in der Kabine. Heldt hatte nach der Klatsche in Leverkusen von einer "Voll-Katastrophe" gesprochen.

Babbel wirkte nach dem Training ernst: "Ich bin hier, um mich der Situation zu stellen und den Jungs kein Alibi zu geben, dass der Trainer nicht da ist und alles seinen gewohnten Gang geht."

Nach dem erneuten Rückschlag hatte er seine fest eingeplante Teilnahme am Trainerlehrgang in Köln abgesagt. Wie schon seit Wochen nahm Babbel seine Profis vor dem richtungsweisenden Kellerduell gegen den Tabellen-16. VfL Bochum am Samstag in die Pflicht: "Sie müssen den Ernst der Lage erkennen, dass wir im Abstiegskampf sind. Da muss ich vorneweg gehen. Deshalb habe ich den Lehrgang geschwänzt." Wie lange Babbel bei den Schwaben noch vorneweg gehen darf, steht in den Sternen. Selbst die Trainingsleitung ist keine Garantie, dass der 37-Jährige diese Woche im Amt übersteht. Erst vor kurzem hatten sich der Vereinsvorstand und Babbel nach einem Krisengespräch auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt. Die "Stuttgarter Zeitung" meldete jedoch gestern den Schweizer Christian Gross als wahrscheinlichen Nachfolger. "Wird der hier gehandelt? Das ist ein guter Trainer", sagte Babbel dazu. dpa

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