Auswärts und doch zuhause

Kaiserslautern. Sie hatten alles versucht. Vier Minuten hatten sie noch einmal aufbegehrt, nach dem Ausgleich von Marcel Ziemer. Doch es hatte nicht gereicht. Mit dem 2:2 beim VfL Wolfsburg am letzten Spieltag war der 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2006 aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen

 Das Interesse am 1. FC Kaiserslautern mit seinem Trainer Marco Kurz (rechts) ist nach der Rückkehr in die Bundesliga groß. Zum Spiel in Köln werden mindestens 5000 FCK-Fans erwartet. Foto: dpa

Das Interesse am 1. FC Kaiserslautern mit seinem Trainer Marco Kurz (rechts) ist nach der Rückkehr in die Bundesliga groß. Zum Spiel in Köln werden mindestens 5000 FCK-Fans erwartet. Foto: dpa

Kaiserslautern. Sie hatten alles versucht. Vier Minuten hatten sie noch einmal aufbegehrt, nach dem Ausgleich von Marcel Ziemer. Doch es hatte nicht gereicht. Mit dem 2:2 beim VfL Wolfsburg am letzten Spieltag war der 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2006 aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen. Dass dieser Abschied vom Oberhaus ganze vier Jahre oder, um die passende Zählweise anzuwenden, 223 Samstage andauern würde, damit hatte damals wohl niemand gerechnet. Alle Gefühls- und Gemütslagen, die der Fußball so zu bieten hat, durchlebte der FCK seitdem in der Zweiten Liga: vom gerade so entgangenen Abstieg bis zum verpassten Aufstieg. Nun ist der Verein wieder dort, wo er nach eigenem Selbstverständnis hingehört - in die Bundesliga. Übrig geblieben ist von damals niemand. Elf neue Spieler. Umso mehr brennt diese Mannschaft darauf, sich zu beweisen. "Das ist etwas anderes, vor 50 000 zu spielen als vor 4000", vergleicht Rechtsverteidiger Florian Dick, 25. Er gibt aber auch zu: "Klar ist man ein bisschen nervös." Schließlich ist das Saisonziel Klassenverbleib zwar denkbar eindeutig, aber auch denkbar schwer. Dabei muss Trainer Marco Kurz, dem bis auf den erkrankten Stiven Rivic, 25, der komplette Kader zur Verfügung steht, an diesem Samstag, 15.30 Uhr, beim 1. FC Köln einen Mittelweg zwischen dem dominanten Fußball der Vorsaison und der neuen Rolle als Außenseiter finden. An den entscheidenden Faktoren habe sich aber wenig geändert: "Wir müssen auch in der Bundesliga mit breiter Brust und als Kollektiv auftreten." Ob es zum Vorteil reichen kann, dass der FCK gegen den 13. der vergangenen Saison als Außenseiter gilt, das müsse sich herausstellen, sagt Kurz: "Noch ist das nicht abzuschätzen. Köln ist eine Mannschaft mit enormer Qualität und Erfahrung." Dass der DFB-Pokal-Auftritt beim 3:2 nach Verlängerung bei Zweitligist VfL Osnabrück nach schwacher erster Halbzeit nur teilweise zum Vorbild dienen sollte, sieht Kurz nicht als Nachteil: "Nach der Pause war das gut und hochverdient. Wir haben gesehen, was wir spielen können, aber auch, dass man das erst abrufen muss." Und dann wäre da ja noch die Historie. In den vergangenen 20 Jahren hat der FCK nur einmal gegen Köln verloren. Vorzeichen, die laut Dick gerne so bleiben können: "Wir wollen doch die Statistik nicht kaputt machen." "Wir müssen auch in der Bundesliga mit breiter Brust und als Kollektiv auftreten." Marco Kurz, Trainer 1. FC Kaiserslautern

Auf einen BlickDer deutsche Fußball-Nationalspieler Lukas Podolski soll in seinem Verein 1. FC Köln weiterhin im Angriff spielen. "Schlimmer als im vergangenen Jahr wird es schon nicht werden", sagte Trainer Zvonimir Soldo vor dem Bundesliga-Spiel an diesem Samstag, 15.30 Uhr, gegen den 1. FC Kaiserslautern. Vergangene Saison waren Podolski, der bei der WM in Südafrika im offensiven Mittelfeld spielte, in 27 Spielen nur zwei Tore gelungen. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort