Champions League Ausrufezeichen statt Gruppensieg

München · FC Bayern will heute gegen Pariser Star-Ensemble zeigen, wozu er in der Lage ist.

 Trainer Jupp Heynckes hat sich schon mal warm angezogen.

Trainer Jupp Heynckes hat sich schon mal warm angezogen.

Foto: dpa/Matthias Balk

Jupp Heynckes will mit seiner Mannschaft „ein Ausrufezeichen“ setzen. Doch auf Platz eins wagt bei Bayern München keiner mehr zu hoffen. „Das ist ein unwahrscheinlicher Wunschtraum“, sagte Mats Hummels vor dem heutigen Duell im Gruppenfinale der Champions League gegen Paris St. Germain (20.45 Uhr/Sky).

„Das Spiel gewinnen und dem Gegner zeigen, wozu wir in der Lage sind. Alles andere ist unrealistisch“, sagte Trainer Heynckes über die Marschroute. Er gebe seiner Mannschaft mit auf den Weg: „Das ist ein Spiel, in dem es ums Prestige geht.“ Noch nie in der Königsklasse hat ein Team einen Tabellenführer am letzten Spieltag mit einem derart hohen Sieg gestürzt. Nach dem 0:3 im Hinspiel, das Carlo Ancelotti den Trainerjob gekostet und Heynckes aus dem Ruhestand befördert hatte, brauchen die Bayern ein Wunder. Offen darüber reden will angesichts der Qualität des Gegners mit Ausnahmekönnern wie Neymar, Edinson Cavani, Kylian Mbappe oder Julian Draxler niemand. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hofft, dass es zumindest gelingen wird, Paris „ein Bein zu stellen“.

Ins offene Messer wie im Hinspiel, als der damalige Rentner Heynckes nach getaner Hausarbeit („Kaffeemaschine säubern und entkalken“) noch vor dem Fernseher als Fan saß, will der Rekordmeister gegen Paris nicht mehr rennen. „Wir werden sicherlich nicht mit sechs Stürmern agieren“, sagte Angreifer Thomas Müller. Je nach Entwicklung des Spielstandes bekomme man „vielleicht die dritte Luft“ und könne dann auf den Gruppensieg gehen.

Gegen die geballte Offensivkraft der Franzosen werde es zunächst auf Stabilität ankommen, sagte Heynckes. „Defensiv müssen wir stabil stehen, sonst schießen die uns ab“, sagte Jérôme Boateng. Gut, dass sich die personelle Lage entspannt hat. Neben Müller kehrten gegen Hannover (3:1) David Ala­ba und Franck Ribéry zurück. Der Franzose wird gegen seine Landsleute aber noch nicht in der Startelf stehen. Fehlen wird Arjen Robben, der nicht am Abschlusstraining teilnahm. Ohne ihn wollen die Bayern laut Stürmerstar Robert Lewandowski trotzdem „zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind“.

Paris St. Germain scheint aktuell durchaus verwundbar. Neymar sorgt mit Starallüren nach wie vor für Unruhe, am vergangenen Samstag kassierte die Mannschaft bei Aufsteiger Racing Straßburg nahezu in Bestbesetzung sogar die erste Niederlage in dieser Saison (1:2). Trainer Unai Emery, der den saarländischen Torhüter Kevin Trapp nur als Dauerersatz sieht, erwartet „ein schwieriges Spiel“. Die Bayern seien zu einem Kantersieg jederzeit in der Lage, „sie gehören zu den Mannschaften, die die Champions League gewinnen können“.

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