3. Fußball-Liga Ausgliederung soll beschlossen werden

Kaiserslautern · Der 1. FC Kaiserslautern steht vor einer historisch wichtigen Mitgliederversammlung an diesem Sonntag.

Nach dem Abstieg in die 3. Fußball-Liga steht der 1. FC Kaiserslautern vor einer der wichtigsten und weitreichendsten Entscheidungen seiner Vereinsgeschichte. An diesem Sonntag wollen die Pfälzer ab 11 Uhr bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über die Ausgliederung ihrer Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft abstimmen lassen. Die Vereinsführung um den Vorstandsvorsitzenden Michael Klatt hält diesen Schritt angesichts der äußerst kritischen finanziellen Lage mit rund 14 Millionen Euro Verbindlichkeiten für alternativlos.

„Wir sehen eine deutliche Möglichkeit, den Verein ganz anders zu finanzieren als bisher und dadurch andere finanzielle Spielräume zu erschließen“, erklärte Klatt. Die rund 18 000 Mitglieder sind am Sonntag auf dem Betzenberg dazu angehalten, den Weg für den Einstieg externer Geldgeber zu ebnen. Für eine Ausgliederung ist eine Dreiviertel-Mehrheit der Stimmen nötig. Kommt diese zustande, werden das Drittligateam sowie die U21, die U19 und die U17 der Roten Teufel künftig nicht mehr im eingetragenen Verein, sondern in der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) organisiert sein.

Der FCK zielt allerdings nicht auf einen einzelnen Großinvestor ab, sondern hat mit dem sogenannten „Lauterer Modell“ einen Weg entwickelt, „um die Identität des Vereins zu wahren“, wie es Klatt beschreibt. Eine ausgegliederte Profiabteilung soll danach auf vier Säulen aufgebaut werden: Neben einem Anker-Investor und weiteren stillen Teilhabern sollen auch regionale Unternehmen und die Fans des Vereins Anteile erwerben können.

Nach den Plänen des Vereins soll der Aufsichtsrat weiterhin das entscheidende Gremium bleiben und drei Mitglieder in den fünfköpfigen Beirat der neuen Gesellschaft entsenden. Der Hintergrund: Ein einzelner Großinvestor soll nicht in die Lage versetzt werden, in diesem Beirat eine Stimmenmehrheit zu erlangen. „Wir wollten zuerst die Rechtsform wählen und darüber abstimmen lassen, damit wir gar nicht erst in Versuchung kommen, ein Modell zu erarbeiten, das uns von einem Investor diktiert wird“, erklärte Sportvorstand Martin Bader.

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