Ausgeruht in den Showdown

Göteborg · Die deutschen Handballerinnen müssen auf Schützenhilfe hoffen, um das EM-Halbfinale zu erreichen. Das Duell mit Gastgeber Schweden zum Abschluss der Hauptrunde ist für die Auswahl der Höhepunkt in Göteborg.

Vor dem großen Showdown bei der Europameisterschaft in Schweden haben die deutschen Handballerinnen einen Tag Auszeit bekommen. Shoppen gehen, die Köpfe freimachen - das Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den Gastgeber hat Bundestrainer Michael Biegler erst für heute Vormittag angesetzt. Doch dann wird es nochmal richtig ernst: "Für mich ist es das Highlight meiner bisherigen Karriere", freut sich die erst 18 Jahre alte Emily Bölk. Mit etwas Schützenhilfe winkt sogar der Einzug ins Halbfinale.

Im letzten Hauptrundenspiel um 18.30 Uhr (Sport1) gegen die Schwedinnen erwartet die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) im Scandinavium in Göteborg eine Kulisse von über 6000 Fans mit einer gelben Wand. "Vor so vielen Zuschauern habe ich noch nie gespielt", sagt Bölk ehrfurchtsvoll, Torhüterin Clara Woltering ergänzt: "Ich erwarte eine tolle Atmosphäre. Das wird eine neue und wichtige Erfahrung, vor allem für unsere jüngeren Spielerinnen."

Sollte die deutsche Mannschaft gewinnen, ist ihr das Spiel um Platz fünf am Freitag sicher. Selbst die Vorschlussrunde kann sie nach dem 20:20 gegen Spanien noch erreichen. Dafür ist das Team allerdings auf Hilfe angewiesen. Gegen die Schwedinnen muss mindestens ein Unentschieden her, im Falle eines Sieges reicht es schon, dass der Olympia-Zweite Frankreich verliert oder die Niederlande höchstens remis spielen.

Bölk gibt offen zu, auf die anderen Partien zu schielen - die Niederlande treffen auf Spanien (16.15 Uhr), Frankreich bekommt es mit Serbien zu tun (20.45 Uhr). Saskia Lang beteuert dagegen, "nur auf unsere eigene Leistung" zu schauen. Die sollte gegen Schweden von Beginn an besser ausfallen als in der ersten Halbzeit gegen Spanien. Auch die neue deutsche EM-Rekordspielerin Woltering, die gegen Spanien mit ihrem 38. Einsatz Grit Jurack überflügelte, will sich nur mit der eigenen Begegnung beschäftigen. "Es ist wichtig, diesen Druck zu spüren. Wir selbst müssen in der Offensive cleverer agieren und Aktionen nicht zu schnell abschließen", fordert sie.

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