Ausfälle zwingen Kiefer zur Flickschusterei

Homburg · Drei Liga-Spiele, drei Niederlagen – und kein Tor erzielt. Der Start ins neue Jahr ist für den FC Homburg gründlich daneben gegangen. Ein Grund ist der akute Personalnotstand. Trotzdem will die Mannschaft jetzt die Kurve kriegen.

 Zuletzt waren beim FC Homburg eher hängende Köpfe zu sehen – wie hier bei André Kilian (rechts) und Marc Gallego. Foto: Schlichter

Zuletzt waren beim FC Homburg eher hängende Köpfe zu sehen – wie hier bei André Kilian (rechts) und Marc Gallego. Foto: Schlichter

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Fußball ist beim FC Homburg derzeit ein Spiel mit vielen Unbekannten. Das gilt vor allem im personellen Bereich, wo Jens Kiefer, der Trainer des Regionalligisten, durch immer neue Ausfälle gezwungen ist, mit viel Flickschusterei eine Mannschaft auf den Platz zu bekommen. "Wir wollen nicht auf den Ausfällen herumreiten", sagt Kiefer. Er sagt aber auch: "Das ist eine Qualität, die auf dem Platz einfach fehlt."

Das war in den ersten drei Partien nach der Winterpause deutlich zu sehen. Kein einziges Tor gelang den Grün-Weißen bei den drei Niederlagen bei 1899 Hoffenheim II (0:4), bei Eintracht Trier (0:3) und gegen den TSV Steinbach (0:1). Wenn der FCH heute um 18 Uhr bei der SpVgg Neckarelz antritt, soll sich das ändern. Sonst droht der Mannschaft eventuell sogar der Kampf gegen den Abstieg. Je nach Konstellation in den oberen Klassen liegt der erste mögliche Abstiegsplatz derzeit nur fünf Zähler entfernt. "Wir müssen im Verein zusammenstehen und die Reihen geschlossen halten. Ansonsten ist es für uns schwer, aus dieser schwierigen Lage herauszukommen", sagt Kiefer.

Dass der personelle Notstand viele Leistungsträger betrifft, verschärft das Problem noch einmal zusätzlich. Ein Überblick: Bereits vor der Saison verletzte sich Clément Halet so schwer am Knie, dass der 31-jährige Verteidiger seine Karriere beenden musste. Am dritten Spieltag traf es Patrick Schmidt, der sich einen Muskelfaserriss zuzog und wegen anschließender Leistenprobleme bis heute fehlt. Dass Schmidt nach drei Spieltagen schon vier Treffer auf dem Konto hatte, lässt erahnen, wie schwer der Dauerausfall des Top-Stürmers wiegt. In der Winterpause vergrößerten Stammtorwart Florian Fromlowitz und Außenbahnspieler Murat Bildirici, der sich zuvor in starker Form präsentiert hatte, den Kreis der Langzeitverletzten.

Wenn es heute ins Elzstadion geht, wird die Liste der Homburger Ausfälle noch länger sein. Kai Hesse wird wegen seiner fünften Gelben Karte sicher fehlen. Der Stürmer laboriert außerdem an einer Sprunggelenksverletzung, deren Schwere noch nicht abzusehen ist. Der letzte verbliebene Stürmer Thiery Steimetz, dem im letzten Jahr ein Tumor aus dem Oberschenkel entfernt worden war, war bis letzte Woche zu Nachuntersuchungen im Krankenhaus. Da er dadurch großen Trainingsrückstand hat, ist Steimetz laut Kiefer "sicherlich kein Mann für 90 Minuten". So stellt sich die Frage, wer im Elzstadion die Tore für den FCH schießen soll. Eine Chance für Nachwuchsmann Giovanni Runco?

Beim 1:1 in der Hinrunde war es Innenverteidiger Emil Noll, der den Homburger Treffer erzielte. Allerdings ist auch bei dem Abwehrmann noch nicht geklärt, ob er überhaupt dabei sein kann. Die 0:1-Niederlage gegen Steinbach am Samstag musste sich Noll wegen Problemen am Sprunggelenk von der Tribüne aus anschauen. Auch der Einsatz von Torwart David Buchholz ist ebenso wie bei Mittelfeldspieler Marco Gaiser wegen eines Pferdekusses noch offen. Trotz der extremen personellen Probleme versucht Kiefer, seine Mannschaft stark zu reden: "Wir werden andere Spieler auf dem Feld haben, die das Spiel erfolgreich gestalten können."

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