Aus der Krise geballert

Elversberg. Dass der neue Besen "Günter Erhardt" (Foto: SZ) in Elversberg so gut kehrt, hätten wohl nur die Wenigsten erwartet. Nach dem 0:0-Unentschieden beim Tabellenführer SF Lotte hat die SV Elversberg am Samstag die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit 4:0 aus dem Stadion an der Kaiserlinde gefegt. Und dabei kehrte nicht nur Günter Erhardt gut

Elversberg. Dass der neue Besen "Günter Erhardt" (Foto: SZ) in Elversberg so gut kehrt, hätten wohl nur die Wenigsten erwartet. Nach dem 0:0-Unentschieden beim Tabellenführer SF Lotte hat die SV Elversberg am Samstag die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach mit 4:0 aus dem Stadion an der Kaiserlinde gefegt. Und dabei kehrte nicht nur Günter Erhardt gut.

Der neue SVE-Trainer holte Alexander Ernst, Said Chouaib und Andreas Backmann aus der Oberliga in die Regionalliga mit dem Argument. "Die waren in der Oberliga Leistungsträger, die können auch in der Regionalliga gut spielen". Said Chouaib traf nach einem groben Abwehrschnitzer der Gladbacher zum 1:0 (44.), Alexander Ernst machte nach einem stark vorgetragenen Konter zum 4:0 (90.) den Sack zu und Andreas Backmann war als SVE-Innenverteidiger einer der besten Spieler auf dem Platz. "Es hat zwar etwas gedauert, bis wir die Partie im Griff hatten, aber wir haben defensiv stabil gestanden und keine Torchancen der Gäste zugelassen", sagte Backmann nach der zweiten Partie in Folge ohne Gegentor.

Der 32-jährige Marokkaner Chouaib, der 1999 nach Deutschland kam und erst im Alter von 21 Jahren angefangen hat, Fußball zu spielen, war überglücklich. "Das war mein erstes Regionalligator. Das fühlt sich cool an", sagte Chouaib. Vor dem großen Jubel an der Kaiserlinde stand eine umkämpfte Anfangsphase. "Wir waren oft einen Schritt zu spät und konnten die Gladbacher nicht richtig unter Druck setzten. Aber wir haben unsere Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht", analysierte SVE-Trainer Günter Erhardt. Eine Minute vor dem Seitenwechsel spielte Gladbachs Eric Schaaf einen Querpass im eigenen Strafraum, der selbst im Jugendfußball selten ist. SVE-Spieler Matthias Kühne lief in den Passweg, spielte direkt auf Chouaib und der 32-Jährige schob den Ball aus sieben Metern über die Linie - die nicht unverdiente Führung.

Nach dem Seitenwechsel erlebten die Zuschauer noch ein Novum an der Kaiserlinde. Die SVE hatte das 2:0 nach einer einstudierten Standardsituation erzielt. Marc Gross zirkelte einen Eckball auf Andreas Backmann, der per Kopf auf dem zweiten Pfosten verlängerte. Dort köpfte Thorsten Reiß das 2:0 (65.). Bei den immer schwächer werdenden Gästen aus Gladbach war ein Saarländer der auffälligste Mann. Der 18-jährige Patrick Herrmann aus Uchtelfangen spielt seit einem Jahr bei den Borussen und hat sogar schon ein Testspiel bei der Bundesligamannschaft absolviert. "Wir wollten in Elversberg mindestens einen Punkt holen, haben aber einen schwachen Tag erwischt", sagte das Talent, dessen Ziel die Erste Fußball-Bundesliga ist. Dass auch die SVE talentierte Spieler hat, zeigte der eingewechselte Emre Güral in der 79. Minute. Nach einem Solo zog Güral aus 25 Metern ab und traf genau neben den Pfosten - 3:0. Und als Alexander Ernst praktisch mit dem Schlusspfiff für das 4:0 sorgte konnte die Feier an der Kaiserlinde beginnen.

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