Augsburgs Vereins-Chef verkündet überraschend seinen Rücktritt

Augsburg · Einen günstigeren Zeitpunkt, behauptete Walther Seinsch, habe er nicht wählen können. Sportlich ist der FC Augsburg auf dem besten Wege, Dauergast in der Fußball-Bundesliga zu sein. Die Schwaben stehen auf Rang vier der Tabelle - das hieße: Champions-League-Teilnahme.

Wirtschaftlich schaut es auch gut aus. Dennoch sagte Seinsch überraschend am späten Mittwochabend: "Ich möchte es kurz machen: Heute ist mein letzter Arbeitstag für den FCA."

Die Jahreshauptversammlung hatte gerade erst begonnen, da verkündete der Vorstandsvorsitzende den 600 Mitgliedern seine Entscheidung. Im Jahr 2000 hatte er den Verein übernommen. Seinsch erklärte in seiner bewegenden Rede: "Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, mein Amt niederzulegen. Außerdem muss ich an meine Gesundheit denken." Als seine Worte verklungen waren, gab es für den 73-Jährigen stehende Ovationen.

Dass der FC Augsburg , der im vergangenen Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 47,5 Millionen einen Gewinn von etwa zwei Millionen Euro vor Steuern erwirtschaftete, heute so gut dasteht, ist vor allem Seinschs Verdient. Der frühere Textil-Unternehmer machte aus einem von der Pleite bedrohten Viertligisten mit einem ziemlich maroden Stadion einen rechtschaffenen Erstligisten mit schicker Arena. Seinschs Nachfolger ist sein bisheriger Stellvertreter, der 47 Jahre alte Klaus Hofmann.

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