Augsburg und Fürth auf Rettungsmission

Belek. Sollten sich der FC Augsburg und die SpVgg Greuther Fürth einmal gegenseitig ausspionieren wollen, könnten sie das in diesen Tagen auch zu Fuß erledigen. Beide Vereine arbeiten gerade im türkischen Belek an ihrer schwierigen sportlichen Rettung, zwischen ihren Trainingsplätzen liegen nur eine Nebenstraße und ein Golfplatz

Belek. Sollten sich der FC Augsburg und die SpVgg Greuther Fürth einmal gegenseitig ausspionieren wollen, könnten sie das in diesen Tagen auch zu Fuß erledigen. Beide Vereine arbeiten gerade im türkischen Belek an ihrer schwierigen sportlichen Rettung, zwischen ihren Trainingsplätzen liegen nur eine Nebenstraße und ein Golfplatz.

Diese Nähe passt zur sportlichen Situation der beiden Konkurrenten: Augsburg und Fürth stehen punktgleich am Ende der Fußball-Bundesliga. Beide haben jeweils einen neuen Manager und punktuelle Verstärkungen für ihren Kader geholt. Und beide glauben weiter an eine Restchance auf den Klassenverbleib.

"Natürlich können wir die Tabelle lesen", sagt Fürths Trainer Mike Büskens. "Aber da sieht man doch auch: Jeder hat dich abgeschrieben. Es gibt nur noch eine Richtung, nämlich nach oben. Und wir haben nichts zu verlieren." Bei den Augsburgern klingt das sogar noch überzeugter: "An die 2. Liga denken wir nicht. Wir packen das", sagt der neue Sportchef Stefan Reuter. "Die Spieler ziehen super mit."

Die Frage ist nur, ob das reicht. Tabellen-Schlusslicht Fürth absolviert in Belek gleich drei Testspiele und mehr als ein Dutzend Trainingseinheiten. Trotzdem zeigte das Team am Mittwoch beim 2:3 gegen den niederländischen Club AZ Alkmaar die altbekannten Schwächen: fehlerhaft in der Abwehr, harmlos im Angriff. Um zumindest nicht den Anschluss zum Drittletzten Hoffenheim zu verlieren, mussten sich beide Kellerkinder im Sturm verstärken. Und weil keiner von beiden über die finanziellen Mittel des Hopp-Clubs verfügt, waren sie bei der Suche kreativ. Der FCA holte den Südkoreaner Dong-Won Ji aus der englischen Liga. Bei den Franken ruhen die Hoffnungen auf dem Serben Nikola Djurdjic, der zuletzt in Norwegen und Schweden spielte.

"Er weiß, wo das Tor steht", meinte Büskens, der nach den Transfers von Djurdjic, Matthias Zimmermann, Tom Mickel und Jung-Bin Park zwar immer noch Bedarf, aber kein Geld für noch mehr Neuzugänge hat. "Was sollen wir denn machen?", fragte er nach dem Spiel gegen Alkmaar. "Dazu musst du auch ein bisschen was im Portemonnaie haben. Aber vielleicht gehen wir an unserem freien Nachmittag mal auf den türkischen Basar und finden dort noch einen Stürmer."

Der FC Augsburg glaubt das nach der Verpflichtung von Dong-Won Ji nicht mehr nötig zu haben. "Der wird uns gefährlicher machen", sagte Reuter über den Neuzugang. Jis großer Vorteil: Beim FCA hat er einen engen Freund und Landsmann angetroffen, der ihm bei der Integration hilft (Ja-Cheol Koo). Statt ins Hotel ist Ji in Augsburg erst einmal zu Koo gezogen. dpa

Foto: Stache/dpa

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