Aufstieg auf Mallorca feiern

Saarbrücken · Noch drei Spiele. Morgen gegen Worms, um im Rhythmus zu bleiben. In der kommenden Woche das Hin- und Rückspiel gegen die Würzburger Kickers im Kampf um den Aufstieg. Peter Chrappan fühlt sich bereit.

 Hoch über den Dächern von Saarbrücken: Peter Chrappan, der mit dem 1. FC Saarbrücken in die 3. Liga aufsteigen will. Foto: Schlichter

Hoch über den Dächern von Saarbrücken: Peter Chrappan, der mit dem 1. FC Saarbrücken in die 3. Liga aufsteigen will. Foto: Schlichter

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Mit gerade mal 30 Jahren ist Peter Chrappan einer der ältesten Spieler beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken . Dennoch ist er sich nicht zu schade, nach dem Training Getränkeflaschen einzusammeln. "Früher konnten sich die ältesten Spieler in einem Verein alles erlauben, die jungen hatten zuzuhören", sagt der Slowake, "das hat sich Gott sei Dank geändert. Ich habe kein Problem damit, wenn einer der jüngeren mir etwas sagt. Die Chemie und der Charakter in unserer Mannschaft stimmen einfach, und das ist gut so und sehr wichtig".

Wie wichtig Chrappan für den FCS ist, zeigt die Tatsache, dass Trainer Fuat Kilic sich oft und lange mit seinem Abwehrstrategen austauscht - auch gerade in der finalen Phase der Saison. Morgen steht bei Wormatia Worms das letzte Regionalliga-Spiel an (14 Uhr). In der kommenden Woche folgt die Aufstiegs-Relegation gegen die Würzburger Kickers - am 27. Mai in Saarbrücken und am 31. Mai in Würzburg.

"Wir diskutieren immer über Training, Spiele und Spieler", sagt Chrappan und lacht herzhaft: "Der Trainer hat seine Sachen im Kopf, ich habe meine Sachen im Kopf. Ich stehe auf dem Platz. Er sitzt daneben und sieht vielleicht einiges anders. Es ist gut für alle, wenn wir uns so gut austauschen." Chrappan kennt seine Aufgabe ganz genau. "Ich bin zuständig für die Ordnung in der Defensive, das ist meine Arbeit auf dem Platz", sagt der in Bratislava geborene Spieler, der auch für seine jungen Kollegen wie Marco Meyerhöfer, Steffen Schäfer und Alexander Hahn Verantwortung trägt: "Die Jungs spielen gut, sie sind selbstbewusst. Ich sehe großes Potenzial in diesen jungen Spielern. Ich kommuniziere mit den Jungs und gebe meine Erfahrung weiter. Wir sind eine gute Mischung."

Die Stimmung beim FCS ist nach dem Schlüsselerlebnis beim 4:2-Erfolg in Pirmasens und dem Erreichen der Aufstiegsspiele hervorragend, fast gelöst. "Die Lockerheit ist wichtig, man muss sich nicht unbedingt zusätzlich selbst unter Druck setzen", sagt der Abwehrchef: "Ich freue mich auf die Spiele. Wir haben den ersten Schritt gemacht, jetzt muss der zweite folgen."

Chrappan und Kilic haben über den Relegations-Gegner Würzburger Kickers gesprochen. Zu viel verraten will der Abwehrspieler darüber nicht. "Man muss ganz genau schauen, was für Spieler der Gegner hat, welches System er hat und wo die Schwächen liegen", sagt Chrappan, den ein feines Gespür auszeichnet, wann er zwischen Humor und Ernsthaftigkeit wechseln muss. "Dieses Duell um den Aufstieg entscheidet die kollektive Arbeit. Jeder muss bis zum Kotzen kämpfen und laufen. Mit unserer Aggressivität schaffen wir es, das Glück auf unsere Seite zu ziehen und aufzusteigen."

Saarbrücken mit Chrappan in der 3. Liga? Das ist die selbstgestellte Aufgabe. "Ich fühle mich hier sehr wohl. Selbst in Zeiten meiner Verletzungen haben alle zu mir gestanden. Ich bin hierher gekommen, um aufzusteigen", sagt Chrappan, der sein "eigenes Ritual hat, mich auf Spiele vorzubereiten. Das mache ich schon viele Jahre. Es beginnt zwei Tage vor dem Spiel - mehr verrate ich nicht". Dafür aber über mögliche Feierlichkeiten nach einem erfolgreichen Saisonfinale. Dass er in seiner eigenen Kneipe in seiner slowakischen Heimat feiern wird, ist ein Gerücht. "Ich habe keine Bar in Bratislava", sagt der 30-Jährige und lacht: "Freunde haben dort ein Restaurant. Wenn wir den Aufstieg schaffen, feiern wir zuerst hier mit den Fans, dann als Mannschaft auf Mallorca." Und da gibt es bestimmt wieder viele Getränkeflaschen zum Einsammeln.

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