Sieben Spiele, sieben Siege Aufsteiger SV Gersweiler mischt die Fußball-Verbandsliga auf

Gersweiler · Beim Blick auf die Tabelle der Fußball-Verbandsliga Süd/West reiben sich manche verwundert die Augen: Mit sieben Siegen aus sieben Spielen steht Aufsteiger SV Gersweiler an der Spitze. Drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten SSC Schaffhausen – ebenfalls ein Aufsteiger.

Für Gersweilers neuen Spielertrainer Thorsten Büchel – er löste den zur SG Hassel gewechselten Jens Albrecht ab – hätte es keinen besseren Einstieg geben können. „Ich freue mich über diesen Start. Aber überrascht bin ich davon nicht“, erklärt der 29-Jährige: „Ich wusste, dass wir eine gute Qualität im Team haben. Hinzu kommt, dass wir vor der Saison vier, fünf gute Transfers getätigt haben, eine gute Vorbereitung hatten – und wir bis jetzt vom Verletzungspech verschont geblieben sind.“

Wie es so ist, wenn es gut läuft, kommt das nötige Glück hinzu. Wie beispielsweise am Sonntag, als Gersweiler im Spiel beim SV Ritterstraße zwei Minuten vor Schluss durch Daniel Reinhardt zum 2:1-Siegtreffer kam. „Wir haben nicht gut gespielt“, gibt Büchel zu: „Das war eher ein Kampfsieg.“

Dass der SV Gersweiler nicht nur kämpfen, sondern auch gut den Ball laufen lassen kann, ist den Ligakonkurrenten nicht verborgen geblieben. „Der SV steht nicht umsonst da oben“, sagt zum Beispiel Michael Burger, Spielertrainer der SF Rehlingen-Fremersdorf. „Gersweiler ist ein unbequemer Gegner, spielt sehr clever und hat gerade in der Offensive eine gute Qualität.“ Seine Mannschaft verlor am ersten Spieltag zuhause gegen den Aufsteiger mit1:2.

Saisonübergreifend ist der SV Gersweiler seit 18 Spielen unbesiegt. „Für mich ist das das Ergebnis harter Arbeit“, erklärt Büchel. Im Training versucht er seine Spieler auch mental optimal einzustellen. „Ich will keinen negativen Druck aufbauen. Ich sage den Jungs immer, dass sie vor allem Spaß an der Sache haben sollen. Wenn sie keinen Spaß am Fußball hätten, könnten sie genau so gut zu Hause bleiben.“

Richtig Spaß hat Büchel selbst – und das nicht nur wegen des perfekten Saisonstarts. Das Traineramt bei seinem Heimatverein auszuüben, ist für ihn eine Herzensangelegenheit. „Hier spielen Jungs, mit denen ich als Kind auf dem Bolzplatz gekickt habe. Und es gibt Zuschauer, die man jahrelang nicht gesehen hat und die man dann wieder trifft. Das ist eine besondere Motivation“, sagt der Familienvater.

Ganz besonders motiviert dürfte der Spitzenreiter an diesem Sonntag, 29. September, sein: Um 15 Uhr kommt der Tabellendritte FV Siersburg zum Topspiel nach Gersweiler. Mit einem weiteren Erfolg könnte der SV sich vom FV absetzen – und weiter auf den Spuren des FV Bischmisheim wandeln. Der wurde vergangene Saison als Aufsteiger Meister und schaffte den Durchmarsch in die Saarlandliga. Kann dies auch Gersweiler gelingen? „Darauf bin ich schon ein paar Mal angesprochen worden“, berichtet Büchel und lacht. Er sagt: „Innerhalb der Mannschaft ist das aber definitiv kein Thema. Unser Ziel ist es, uns in der Verbandsliga zu etablieren und uns weiterzuentwickeln.“

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