Fußball-Bundesliga Trainerfuchs Funkel zeigt Nagelsmann Grenzen auf

Düsseldorf · Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf feiert ersten Saisonsieg beim 2:1 gegen Champions-League-Teilnehmer TSG Hoffenheim.

 Düsseldorfs Niko Gießelmann (links) beglückwünscht Torschütze Dodi Lukebakio zum 2:1.

Düsseldorfs Niko Gießelmann (links) beglückwünscht Torschütze Dodi Lukebakio zum 2:1.

Foto: dpa/Marius Becker

Der alte Trainerfuchs Friedhelm Funkel genoss seinen Coup gegen den 33 Jahre jüngeren Kollegen Julian Nagelsmann sichtlich. „Ich bin stolz, wie die Mannschaft sich gewehrt und welche Leidenschaft sie gezeigt hat“, schwärmte der 64-Jährige nach dem ersten Bundesliga-Sieg seiner Düsseldorfer Fortuna seit fünfeinhalb Jahren. Nach dem 2:1 (1:0) gegen den Champions-League-Teilnehmer TSG Hoffenheim feierten die Fans ausgelassen den ersten Erfolg des abgeklärten Aufsteigers im Oberhaus seit dem 16. Februar 2013 (1:0 gegen Greuther Fürth).

Doch Höhenflüge sind am Rhein nach gerade einmal drei Spieltagen natürlich nicht erlaubt. „Diese Leistung ist das, was die Mannschaft immer wieder machen muss, um in der Bundesliga überhaupt eine Chance zu haben“, betonte Funkel bei aller Freude über den Triumph. Doch vier Punkte aus den Partien gegen den FC Augsburg (1:2), bei RB Leipzig (1:1) und eben die TSG sind für die schwierige Mission Klassenverbleib eine mehr als ordentliche Ausgangsposition.

Darauf will der Zweitligameister aufbauen. „Wir müssen in jedem Spiel, wo wir etwas mitnehmen können, etwas mitnehmen“, sagte Angreifer Rouwen Hennings, der betonte: „Es war wichtig, dass wir diesmal nach einer ordentlichen Leistung mal die drei Punkte mitgenommen haben. Für den Kopf und die Tabelle.“ Dabei präsentierte sich sein Team auch nervenstark. In der hektischen Schlussphase vor 40 111 Zuschauern sicherte der 20 Minuten zuvor eingewechselte Joker Dodi Lukebakio (88.) per Foulelfmeter den Sieg. „Für diese Momente spiele ich Fußball“, meinte der Matchwinner Lukebakio, Leihgabe des FC Watford, lässig. Der 20-Jährige erhielt ein Sonderlob von seinem Trainer: „Er hat schon in jungen Jahren ein großes Selbstbewusstsein.“

Der ebenfalls eingewechselte Reiss Nelson (86.) hatte kurz zuvor die erste Düsseldorfer Führung durch Alfredo Morales (45.) ausgeglichen. Doch genau zwölf Minuten zuvor hatte sich der Knackpunkt der Begegnung ereignet. Der kroatische Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (32.) vergab eine „1000-prozentige Chance“ (Nagelsmann) aus kurzer Distanz kläglich. Vier Tage vor dem TSG-Debüt in der Königsklasse machte den Trainer jedoch vor allem die unmittelbare Reaktion seines Teams sauer: „Wir verlieren danach komplett die Balance und unsere Linie.“

Für das erste Gruppenspiel am Mittwoch bei Schachtjor Donezk forderte der angefressene 31-Jährige wieder mehr Konzentration vor dem gegnerischen Tor. „Wir müssen unsere Chancen einfach nutzen“, äußerte der zukünftige Leipzig-Trainer, der mit Blick auf die anstehenden englischen Wochen und angesichts vieler verletzter Spieler monierte: „Dieses Spiel hat vor allem körperliche Auswirkungen, weil du bis zum Ende um den Ausgleich kämpfen musst.“

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