Aufregung in der Leichtathletik: Schmiergeld für IAAF-Präsident?

London · Erpressung , Vertuschung, Schmiergeld in Millionenhöhe: Der Doping- und Korruptionssumpf in der internationalen Leichtathletik soll auch Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen in London betreffen.

Nach Informationen der Zeitung "Sunday Times " sollen im Vorfeld der Spiele Zahlungen in siebenstelliger Höhe die Dopingsperren von acht russischen Athleten verhindert haben. Darunter angeblich auch ein späterer Gold- sowie ein Silbermedaillengewinner.

Im Mittelpunkt steht der langjährige Präsident des Weltverbandes IAAF, Lamine Diack. Gegen den Senegalesen und weitere Beschuldigte ist in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und Korruption eingeleitet worden. Sie sollen mehr als eine Million Euro Bestechungsgelder angenommen haben. Heute stellt in Genf die unabhängige Untersuchungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) ihren Bericht vor. Die Kommission war Ende 2014 eingerichtet worden. "Der Inhalt dieses Berichts wird den Sport grundlegend verändern", sagte Richard McLaren, Mitglied der Wada-Kommission.

Bei den Athleten sollen im Jahr vor Olympia bei Kontrollen Unregelmäßigkeiten im sogenannten Blutpass aufgetaucht sein, die Rückschlüsse auf illegales Blutdoping gaben. Habib Cissé, der Anwalt von Ex-Präsident Diack, habe die Liste laut Sunday Times dem russischen Leichtathletik-Verband übergeben und einen Deal ausgehandelt. Diacks Söhne Pape Massata Diack und Khalil Diack werden der Erpressung beschuldigt. Sie sollen 500 000 US-Dollar von der türkischen 1500-Meter-Läuferin Asli Cakir Alptekin verlangt haben, um ihr Dopingvergehen zu vertuschen. Die Olympiasiegerin von London soll abgelehnt haben, mittlerweile ist sie acht Jahre gesperrt und hat ihr Olympia-Gold verloren.

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