Aufopferungsvoller Auftritt

Köllerbach · Der KSV Köllerbach hat den dritten Sieg im vierten Kampf der neuen Saison gefeiert und bleibt somit in der Spitzengruppe der Nordstaffel der Ringer-Bundesliga. Gegen Luckenwalde überzeugten auch die „Verlierer“.

 Etienne Kinsinger (in Rot) dominierte Tamas Nagy zu Beginn des Kampfes, ehe ihm am Ende die Kraft ausging. Foto: Wieck

Etienne Kinsinger (in Rot) dominierte Tamas Nagy zu Beginn des Kampfes, ehe ihm am Ende die Kraft ausging. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Der 12:5-Sieg des KSV Köllerbach gegen Tabellenführer 1. Luckenwalder SC war keine 15 Minuten alt, da stand Etienne Kinsinger dick eingepackt im Trainingsanzug und mit einer Thermoskanne Tee in der Hand neben der Matte und schaute den Helfern in der Kyllberghalle beim Abbau zu. KSV-Teamleiter Thomas Geid knuffte Kinsinger im Vorbeigehen väterlich in die Seite und lobte: "Da ist ja unsere Kampfmaschine." Der 19-Jährige lächelte ein wenig gequält - er war müde und versuchte gar nicht, seine Erschöpfung zu verbergen. "Ich bin ganz schön platt", sagte der Griechisch-römisch-Spezialist und rollte mit den Augen.

Gegen den Serben Tamas Nagy hatte Kinsinger in der Gewichtsklasse bis 61 Kilo eine ausgezeichnete erste Runde hingelegt, führte 4:0 - und hatte am Ende dann doch mit 4:6 das Nachsehen. "Ich habe schon früh gespürt, dass es mit der Kraft eng werden kann", erzählte Kinsinger, der unter der Woche wieder vier Kilo Gewicht gemacht hatte. Eine leichte Erkältung gab ihm dann zum Ende des Kampfes den Rest. Einmal noch muss Kinsinger die Abnehm-Tortur auf sich nehmen, um am kommenden Samstag beim Duell mit dem wiedererstarkten Pfalz-Rivalen VfK Schifferstadt auf die Matte zu gehen. Dann ist die Vorrunde vorbei - und in der Rückrunde wird wegen des Stilarten-Wechsels in 61 Kilo Freistil und nicht mehr griechisch-römisch gerungen.

Dass der ein oder andere eine Pause bräuchte, ist Teamleiter Geid nicht entgangen. "Die Jungs opfern sich auf", lobte Geid, "in dieser Saison ist jeder Kampf wichtig. So eine starke Liga gab es wohl noch nie." Die bisherigen Ergebnisse geben ihm Recht - hohe Siege sind Mangelware, fast jeder Kampf endet mit zwei, drei Punkten Unterschied. "Das merkt auch das Publikum", sagte Geid, "die Leute stehen gerade hinter den Jungen wie Etienne und Gennadij Cudinovic und feuern sie an. Und die marschieren dann." Manchmal auch über die Grenze des Belastbaren.

Die knappen Niederlagen von Kinsinger und Cudinovic fielen gegen Luckenwalde nicht ins Gewicht, denn zur Halbzeit führte der KSV durch Siege von Andrei Dukov, Heiki Nabi und Nyam-Ochir Enkhsaikhan mit 7:2. In der zweiten Kampfhälfte sicherten dann Georgi Sredkov, Jan Fischer und Andrij Shyyka den Gesamtsieg. Vor allem Altmeister Shyyka gefiel mit einem 12:3-Punktsieg gegen Lennard Wickel. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, doch Timo Badusch vergab eine 6:0-Führung, die er sich nach 30 Sekunden erarbeitet hatte, gegen den serbischen Top-Ringer Aleksandar Maksimovic und unterlag mit 6:8.

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