Aufatmen nach fünf Kilometern

Rom. Mit seinem siebten Titel hat der Würzburger Thomas Lurz bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Rom den Befreiungsschlag für die deutsche Mannschaft gelandet. "Jetzt sind wir in der Spur", jubelte Verbandspräsidentin Christa Thiel nach dem fünften Weltmeister-Titel des Langstrecken-Schwimmers in Serie über fünf Kilometer. Und Lurz war in Gedanken schon beim nächsten Coup

Rom. Mit seinem siebten Titel hat der Würzburger Thomas Lurz bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Rom den Befreiungsschlag für die deutsche Mannschaft gelandet. "Jetzt sind wir in der Spur", jubelte Verbandspräsidentin Christa Thiel nach dem fünften Weltmeister-Titel des Langstrecken-Schwimmers in Serie über fünf Kilometer. Und Lurz war in Gedanken schon beim nächsten Coup. "Ich freue mich natürlich riesig", sagte der 29-Jährige gestern, "aber ich denke schon an morgen". Über zehn Kilometer will Lurz heute wieder angreifen.

Da die von einem Sturm weggerissene Startbrücke nicht wieder aufgebaut werden konnte, wurden die Langstrecken-Schwimmer in einer Reihe an einer Leine aufgestellt und losgeschickt. Am Ende herrschten aber bei strahlendem Sonnenschein nahezu ideale Bedingungen. Rekord-Weltmeister Lurz schwamm sich nach dem Sturm- und Organisations-Chaos in Ostia dann den Frust aus dem Leib. Unbeeindruckt von dem Wirrwarr zog er sein Rennen durch. Nach einer taktischen Meisterleistung setzte er sich im Spurt nach 56:26,9 Minuten in der Hitze knapp, aber eiskalt gegen den Griechen Spyridon Gianniotis (56:27,2 Minuten) durch. "Ich war froh, als das Rennen zu Ende war", sagte Lurz. Dritter wurde Chad Ho aus Südafrika in 56:41,9 Minuten.

An Land atmete die Führung des Deutschen Schwimm-Verbandes auf. "Jetzt ist der Bann gebrochen", sagte Sportdirektor Lutz Buschkow nach vier Tagen ohne Medaille. Generalsekretär Jürgen Fornoff wirkte wie von einer Zentner-Last befreit: "Es geht doch. Der Knoten ist nun hoffentlich geplatzt, das sollte Ansport sein für mehr." Lurz dagegen hatte nur noch das nächste Rennen im Kopf. "Ich muss mich jetzt schnell regenerieren."

Langstrecken-Schwimmerin Britta Kamrau-Corestein aus Rostock verließ dagegen gestern geknickt den Strand, nachdem sie mit 1:13,2 Minuten Rückstand auf Überraschungssiegerin Siegerin Melissa Gorman aus Australien (56:55,8) nach fünf Kilometern aus dem Wasser gestiegen war. "Das ist beschämend. Es gibt keine Entschuldigung für diese Leistung", erklärte Kamrau-Corestein ratlos. Auch Nadine Pastor aus Mainz war als 13. kaum besser. Die achtmalige Weltmeisterin Larissa Iltschenko aus Russland musste sich dagegen nach einem Anschlagpatzer im Kampf um Gold Gorman geschlagen geben - und kassierte ihre erste Niederlage bei einer Weltmeisterschaft über fünf und zehn Kilometer seit fünf Jahren. Dritte wurde Poliana Okimoto aus Brasilien in 56:59,3 Minuten.

Bei den Springern schaffte Medaillen-Hoffnung Sascha Klein aus Aachen als Zehnter mit dem letzten von sechs Sprüngen vom Turm den Final-Einzug. Bereits im Vorkampf hatte der Olympia-Zweite im Synchron-Springen Probleme. "Es war ähnlich wie gestern, nur heute habe ich statt dem zweiten den vierten Sprung versaut", sagte er vorm Finale, wo er mit 478,90 Punkten Siebter wurde. Weltmeister wurde der erst 15 Jahre alte Brite Thomas Daley (539,85 Punkte) vor den Chinesen Qiu Bo (532,20) und Zhou Luxin (530,55).

Katja Diekow aus Halle kam auf dem Drei-Meter-Brett beim neunten WM-Triumph von Olympia-Siegerin Guo Jingjing aus China (388,20) nicht annähernd in die Nähe der Medaillen-Ränge. Bei 252,30 Punkten war der Abstand als Zwölfte und Final-Letzte beachtlich.

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