Auf Millionen verzichtet

Frankfurt. Nach dem ersten Training im Trikot von Eintracht Frankfurt lächelte Srdjan Lakic in die zahlreichen TV-Kameras und schilderte seine Glücksgefühle über den gestern perfekt gemachten Wechsel vom Bundesligarivalen VfL Wolfsburg. "Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich wollte diesen Schritt unbedingt machen, denn ich habe in der Bundesliga noch ein Wort mitzureden

Frankfurt. Nach dem ersten Training im Trikot von Eintracht Frankfurt lächelte Srdjan Lakic in die zahlreichen TV-Kameras und schilderte seine Glücksgefühle über den gestern perfekt gemachten Wechsel vom Bundesligarivalen VfL Wolfsburg. "Ich bin froh, dass es geklappt hat. Ich wollte diesen Schritt unbedingt machen, denn ich habe in der Bundesliga noch ein Wort mitzureden. Jetzt fängt ein neues Kapitel in meiner Karriere an. Darauf freue mich", erklärte der von den Hessen bis zum Sommer 2014 ausgeliehene Stürmer.Der Kroate will am Main noch einmal richtig durchstarten, nachdem seine Karriere in der Autostadt auf die Standspur geraten war. "Die Umstände haben in den vergangenen eineinhalb Jahren einfach nicht gepasst. Ich will jetzt keine Ausreden suchen, aber im Fußball reicht es manchmal nicht, nur gut drauf zu sein", sagte Lakic im Rückblick auf seine schwere Zeit beim VfL. Um das Leihgeschäft mit den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Frankfurtern möglich zu machen, soll Lakic auf die Hälfte seines Wolfsburger Jahresgehalts von rund 2,6 Millionen Euro verzichtet haben. "Natürlich ist es wichtig, wie viel man verdient, aber ich bin nicht vom Geld besessen. Ich bin eher von sportlichen Erfolgen besessen. Ich war in letzter Zeit wirklich nicht glücklich, an diesem Gefühl kann keine Million etwas ändern", erzählte Lakic.

Der durfte in seinem ersten Trainingsspiel gestern sofort im A-Team der Eintracht ran. "Er hat in Sachen Fitness keinen großen Nachholbedarf. Ob er schon am Wochenende spielt, weiß ich aber noch nicht", erklärte Eintracht-Trainer Armin Veh. Die Hessen gastieren am Samstag (18.30 Uhr) beim Hamburger SV.

Drei Tage vor seinem 52. Geburtstag durfte sich der Frankfurter Fußball-Lehrer über die Verpflichtung seines Wunschstürmers, der den 1. FC Kaiserslautern in der Saison 2010/11 mit 16 Toren fast im Alleingang zum Klassenverbleib geschossen hatte, und damit ein vorzeitiges Präsent freuen. "Er ist kopfballstark und arbeitet gut gegen den Ball. Das brauchen wir. Ich glaube schon, dass er zu uns passt, deshalb haben wir ihn ja geholt. Aber ich erwarte keine Wunderdinge", sagte Veh über den Neuzugang. Dafür könnte die Eintracht in Erwin Hoffer einen anderen Stürmer verlieren. Der Österreicher hat den Verein über seine Wechselabsichten informiert. "Jimmy ist ein feiner Kerl. Wenn er wirklich weg will, werden wir seinem Wunsch nachgeben", sagte Veh. Sollte Hoffer gehen, "müssen wir für ihn normalerweise einen Spieler holen. Aber viel Zeit bleibt nicht", stellte Veh fest.

Er schenkt nun aber erst einmal Lakic das Vertrauen, das dieser mit Leistung zurückzahlen will. "Es ist immer schwierig, einen Spieler zu verpflichten, der so viele Probleme hatte. Deshalb finde ich es klasse, dass die Leute an mich glauben", sagte Lakic.

Er will deshalb so schnell wie möglich in Topform kommen, um dem Tabellenvierten im Kampf um einen internationalen Startplatz helfen zu können. "Ich weiß, wie gut ich bin, wenn ich auf ein bestimmtes Level komme. Ich will in meiner Karriere noch einiges erreichen", verkündete der 29-Jährige, der jetzt seinem Bundesligadebüt im Eintracht-Trikot entgegenfiebert: "Natürlich habe ich Lust, denn ich habe schon seit Wochen auf das positive Ende gewartet."

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