Auf geht's in die nächste Runde: Die Formel 1 streitet wieder

Nürburg. Neuer Ärger zwischen Rennställen und Weltverband schürt wieder die Angst vor einer Spaltung der Formel 1. Vor dem Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL) steuern der Internationale Automobil-Verband Fia und die Rennstall-Vereinigung Fota auf die nächste Krise zu. Sie streiten über Mitspracherechte der Fota beim Reglement

Nürburg. Neuer Ärger zwischen Rennställen und Weltverband schürt wieder die Angst vor einer Spaltung der Formel 1. Vor dem Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring an diesem Sonntag (14 Uhr/RTL) steuern der Internationale Automobil-Verband Fia und die Rennstall-Vereinigung Fota auf die nächste Krise zu. Sie streiten über Mitspracherechte der Fota beim Reglement. Weil die Fia den acht Formel-1-Rebellen nur eine Beobachterrolle zugestehen will, hat die Fota die Gespräche abgebrochen. Einen Ausweg könnte ein Grundlagenvertrag bieten, der laut Fia "in den kommenden Tagen" unterschriftsreif ist.

Nach dem Eklat bei einem Treffen an diesem Mittwoch hatten Fota-Vertreter über die Wiederaufnahme der Pläne für eine Konkurrenzserie diskutiert. Vor zwei Wochen hatten die Teams um Wortführer Ferrari ihren Disput mit dem Dachverband beigelegt und sich auf eine gemeinsame Zukunft in der Formel 1 geeinigt. Dennoch wertete die Fia die Fota-Teams nicht als Teilnehmer für kommende Saison und will ihnen daher kein Votum über das neue Reglement zugestehen. Diese Haltung bringe "die Zukunft der Formel 1 in Gefahr", wetterte die Teamvereinigung und ließ ein Treffen am Nürburgring platzen.

Die Fia erklärte, die Fota sei seit längerem über ihre Position informiert. Gegenteilige Aussagen seien "unwahr. Genauso ist es die Behauptung, dass sie alle nichts von einem der Grundprinzipien des Motorsports wussten". Angeblich hätten sich die Fota-Teams Ferrari, McLaren-Mercedes, BMW-Sauber, Renault, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Brawn GP nicht für die Saison 2010 eingeschrieben. Daher seien nur die von der Fota ausgeschlossenen Rennställe Williams und Force India sowie die Neueinsteiger Campos, Manor GP und USF1 bei Regelfragen stimmberechtigt.

Zwar besteht zwischen Fia und Fota über weite Teile des neuen Reglements Einigkeit. Doch die Fota will ein neues "Concorde Agreement". Das Abkommen regelt unter anderem die Verteilung von Einnahmen und Aufgaben wie Erstellen und Überwachen des Reglements. Die Fia drängt auf eine einstimmige Verabschiedung eines "stabilen Regelwerks", das in den Grundlagenvertrag einfließen könne. Eine Einigung verzögert sich nach ihrer Darstellung vor allem wegen Nachforderungen der Fota. Die acht Teams hätten ein Papier vorgelegt und danach mehrfach nachgebessert. Sollten sich beide Seiten auf eine Version einigen, "könnten die Teams nicht mehr mit einer Konkurrenzserie drohen", weil sie dann vertraglich an die Formel 1 gebunden werden, betonte die Fia. dpa

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