"Auf ein solches Los hatte ich immer gehofft"Barthel: "Das Heimspiel gegen Kassel ist wichtiger als der Pokal"

Herr Sieberger, werden wir Sie beim DHB-Pokal in Saarlouis in der Halle sehen?Jens Sieberger: Klar, das lasse ich mir nicht entgehen.Wie traurig sind Sie, dass Sie nicht selbst spielen werden?Sieberger: In den letzten Jahren hatte ich immer auf ein solches Los gehofft. Jetzt kommt es ausgerechnet in der Saison nach meinem Karriere-Ende

Herr Sieberger, werden wir Sie beim DHB-Pokal in Saarlouis in der Halle sehen?

Jens Sieberger: Klar, das lasse ich mir nicht entgehen.

Wie traurig sind Sie, dass Sie nicht selbst spielen werden?

Sieberger: In den letzten Jahren hatte ich immer auf ein solches Los gehofft. Jetzt kommt es ausgerechnet in der Saison nach meinem Karriere-Ende. Ich bin schon traurig, gerade weil es in der alten Heimat ist. Aber mit meiner Entscheidung, nicht mehr zu spielen, hat das nichts zu tun, dazu stehe ich.

Wie kam es eigentlich zu Ihrem Karrierende?

Sieberger: Das hatte vor allem gesundheitliche Gründe. Ich war in der Rückrunde viel verletzt und hab dann einen Schlussstrich gezogen.

Die HSG Düsseldorf hat ihr Zweitliga-Spiel am Sonntag gegen Aue mit 39:15 gewonnen. Dann sollte die Hürde HG Saarlouis kein Problem sein, oder?

Sieberger: Der Sieg war schon sehr souverän, aber Aue hat auch schnell aufgegeben. Das Spiel in Saarlouis wird sicher sehr viel schwieriger. Die Jungs wissen das auch, ich habe sie darauf eingestellt.

Was haben Sie gesagt?

Sieberger: Ich kenne die Mannschaft zwar nicht so gut, weiß aber, dass in Saarlouis eine richtige Heimspiel-Atmosphäre herrscht. Und dass da doppelt so viele Leute da sein werden als bei unseren Ligaspielen.

Sie sind jetzt Jugendkoordinator der HSG Düsseldorf, wie eng ist Ihr Kontakt zur Mannschaft noch?

Sieberger: Ich bin schon noch dicht an der Mannschaft dran. Ich bin ein, zwei Mal pro Woche beim Training, auch bei den Heimspielen bin ich immer dabei. Also ich weiß schon noch über jeden einzelnen Bescheid.

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit inzwischen aus?

Sieberger: Zunächst einmal bin ich Lehrer am Sportgymnasium in Düsseldorf. Wir versuchen, hier Talente für die HSG Düsseldorf zusammenzuziehen und auszubilden. Das Modell ähnelt dem Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken. Als Jugendkoordinator der HSG trainiere ich die besten Nachwuchsspieler des Vereins, bin sozusagen das Bindeglied zwischen Jugend und Bundesliga-Truppe - natürlich mit dem Ziel, möglichst viele Jungs in der ersten Mannschaft unterzukriegen. Und darüber hinaus helfe ich dem Verein im Managementbereich.

Was genau tun Sie da?

Sieberger: Wir wollen das Image des Vereins verbessern. Zuschauergewinnung ist ein großes Thema. Am Sonntag gegen Aue hatten wir 700 Zuschauer in unserer Halle. Auch wollen wir die Zusammenarbeit mit den Schulen verbessern. Unsere Profis sollen regelmäßig in Schulen Sportunterricht halten. Die Arbeit ist insgesamt sehr vielfältig, aber ich wusste, was auf mich zukommt, und es macht mir großen Spaß.

Wie ist Ihre Prognose für das Pokalspiel in Saarlouis?

Sieberger: Ich glaube, das Spiel bleibt lange ausgeglichen. Aber in der zweiten Halbzeit werden wir uns absetzen.

Und haben Sie noch einen Tipp für die HG Saarlouis parat - so von Saarländer zu Saarländer?

Sieberger (lacht): Hmm, na ja. Ich glaube, wenn ich das tue, kriege ich Probleme mit meinem Verein.Saarlouis. HG Saarlouis gegen HSG Düsseldorf. Ungeschlagener Tabellenführer der Regionalliga Südwest gegen ungeschlagenen Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd. Einer wird heute Abend (20 Uhr) in der Stadtgartenhalle seine erste Pflichtspielniederlage der Saison 2008/2009 kassieren.

Allerdings wäre es eine Sensation, sollte die HG Saarlouis die dritte Runde des DHB-Pokals überstehen. Für Christoph Barthel, den Trainer der HG, sind die Prioritäten ohnehin klar: Der Pokal ist Kür, die Liga ist Pflicht. "Natürlich wollen wir gewinnen, das steht außer Frage. Aber das Heimspiel am Samstag gegen Kassel ist wichtiger als der Pokal", sagt Barthel, der erstmals nach langer Pause Rückraumspieler Christian Kühn und Kreisläufer Pascal Simon einsetzen will.

Dafür ist der Einsatz von Danijel Grgic fraglich. Er war letzten Samstag in Pohlheim umgeknickt. "Mit Blick auf Kassel werden wir kein Risiko eingehen", sagt Barthel. In der Regionalliga liefert sich die HG Saarlouis derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Gensungen (beide 12:0 Punkte), Kassel (6:6) dürfte nur noch bei einem Sieg am Samstag in Saarlouis eine Chance auf den Titel haben.

Der heutige Pokalgegner Düsseldorf hat derlei Sorgen nicht. Am vergangenen Sonntag feierte die HSG beim überragenden 39:15 (17:9)-Heimerfolg gegen Aue den höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte. Zuvor lag die Bestmarke bei 23 Toren Differenz aus der Saison 2003/2004. Zwar warnte Trainer Sviridenko seine Spieler davor, den Pokalgegner Saarlouis zu unterschätzen, doch die Jungs um den Isländer Sturla Asgeirsson, Silbermedaillengewinner bei den Spielen in Peking, sollten routiniert genug sein. kai

Es gibt sowohl noch Sitzplatz- als auch Stehplatzkarten.

 So feierten die Spieler der HG Saarlouis den Sieg in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den Zweitligisten HR Ortenau. Folgt nun eine weitere Überraschung? Foto: Ruppenthal

So feierten die Spieler der HG Saarlouis den Sieg in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den Zweitligisten HR Ortenau. Folgt nun eine weitere Überraschung? Foto: Ruppenthal

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