Auf der Suche nach Lockerheit

Elversberg · Die SV Elversberg will heute Abend gegen TuS Koblenz endlich wieder ihr Gesicht von vor der Winterpause zeigen.

 Seht ihr, Jungs, so wird es gemacht: Ex-Bundesliga-Stürmer Stefan Reisinger (vorne) zeigt den Spielern der SV Elversberg Gymnastik-Übungen. Der 35-Jährige ist neuer Co-Trainer bei der SVE. Foto: Schlichter

Seht ihr, Jungs, so wird es gemacht: Ex-Bundesliga-Stürmer Stefan Reisinger (vorne) zeigt den Spielern der SV Elversberg Gymnastik-Übungen. Der 35-Jährige ist neuer Co-Trainer bei der SVE. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Nach einer turbulenten Woche beim Fußball-Regionalligisten SV Elversberg steht heute wieder die Pflicht auf dem Programm. Die SVE empfängt um 19 Uhr Aufsteiger TuS Koblenz im Stadion an der Kaiserlinde. Am vergangenen Sonntag wurde bekannt, dass SVE-Stammtorhüter Daniel Batz nach der Saison zum 1. FC Saarbrücken wechseln wird. "Um Daniel mache ich mir keine Sorgen. Er wird seine Leistung weiter für uns bringen", sagt SVE-Trainer Michael Wiesinger, der also weiter auf Batz baut.

Neu bei der SVE ist seit Mittwoch Co-Trainer Stefan Reisinger. Einen Tag zuvor stellte die SVE den bisherigen Co-Trainer Oliver Beer ohne offizielle Begründung frei. "Stefan ist ein Freund von mir, ich bin froh, dass er sich uns angeschlossen hat. Seine menschliche Komponente wird uns weiter bringen", sagt Wiesinger. Reisinger war zu seiner Aktivenzeit ein Topstürmer mit 17 Toren in der 1. Bundesliga und 54 Toren in der 2. Bundesliga. Geballte Erfahrung, die die SVE-Offensive gut gebrauchen kann. Denn in den vier Spielen nach der Winterpause mit nur vier Punkten erzielte die SVE zwar fünf Tore, aber nur eins aus dem Spiel heraus. Dazu gesellen sich drei Elfmeter und eine verunglückte Flanke. Ex-Torjäger Reisinger könnte helfen.

Der 35-Jährige hatte vor drei Jahren als Spieler des FCS die fristlose Kündigung erhalten, als er den damaligen FCS-Trainer Fuat Kilic auf der Toilette fotografierte. Das Gericht entschied damals zugunsten von Reisinger - beendet ist der Rechtsstreit mit dem FCS aber immer noch nicht. "Stefan Reisinger war ein Knipser vor dem Herrn. Er wird uns mit neuem Input sicher weiter bringen. Ich verspreche mir viel von ihm, auch von seinen Qualitäten als ehemaliger Topstürmer", sagt Wiesinger. Reisinger ist topmotiviert. "Wenn ich den Stürmern helfen kann, werde ich das natürlich tun. Ich freue mich enorm auf die Aufgabe als Co-Trainer", sagt Reisinger.

Gegen die TuS Koblenz müssen Wiesinger und Reisinger wohl auf Innenverteidiger Leandro Grech (muskuläre Probleme) verzichten. Ersatzmann wäre Marco Kofler. Gut möglich, dass Matthias Cuntz heute eine Chance von Beginn an im defensiven Mittelfeld bekommt. Beim 1:2 am vergangenen Samstag in Ulm übernahm Cuntz nach seiner Einwechslung Verantwortung, dirigierte verbal und mit Körpereinsatz und verwandelte den Elfmeter zum Anschluss.

Auch die Chancen für Markus Obernosterer stehen nicht schlecht, erstmals nach der Winterpause im Aufgebot zu sein. "Ich entscheide mich nie gegen irgendwelche Spieler, sondern immer für andere. Ich stelle meinen Kader so zusammen, wie es gegen den jeweiligen Gegner am besten passt", sagt Wiesinger. Er erwartet von seiner Mannschaft heute, dass sie Emotionen auf den Platz bringt und nicht nur wie bislang in den vier Spielen mit "diesem pseudomäßigen Gefühl, alles im Griff zu haben". SVE-Kapitän Thomas Birk spricht rückblickend sogar von Angst. "Uns fehlte bislang die Lockerheit. Vielleicht ist auch die Angst da, einen Fehler zu machen", sagt Birk.

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