Auf der Suche nach der Hinrunde

Saarlouis. Wo ist die HG Saarlouis? Oder besser gesagt: Wo ist die HG Saarlouis aus der Hinrunde? Die Mannschaft, die mit so mitreißender Leichtigkeit für Aufsehen in der 2. Handball-Bundesliga Süd gesorgt hatte. Die Mannschaft, die Woche für Woche einen Angriffssturm entfacht hatte. Die Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht

 Er weiß, dass er vorangehen und sein Team mitreißen muss: der Saarlouiser Spielmacher Danijel Grgic. Foto: Ruppenthal

Er weiß, dass er vorangehen und sein Team mitreißen muss: der Saarlouiser Spielmacher Danijel Grgic. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Wo ist die HG Saarlouis? Oder besser gesagt: Wo ist die HG Saarlouis aus der Hinrunde? Die Mannschaft, die mit so mitreißender Leichtigkeit für Aufsehen in der 2. Handball-Bundesliga Süd gesorgt hatte. Die Mannschaft, die Woche für Woche einen Angriffssturm entfacht hatte. Die Antwort auf diese Frage fällt nicht leicht. Aber sie ist eminent wichtig vor dem heutigen Heimspiel gegen HSG Frankfurt (20 Uhr, Stadtgartenhalle).

Die Leichtigkeit der Hinrunde scheint nämlich angesichts von sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen dahin. Und die viel gelobte Offensive blieb zuletzt drei Spiele in Folge unter 30 Toren. Was wie Normalität im Handball scheint, kommt für Saarlouis fast dem Verlust der eigenen Spiel-Identität gleich, hatte es bis dahin doch überhaupt erst zwei Spiele mit weniger als 30 eigenen Treffern gegeben.

Spielmacher Danijel Grgic, der in den vergangenen Wochen trotz angeschlagener Gesundheit kaum Auszeiten bekam, wehrt sich allerdings entschieden dagegen, die Hinrunde zum Maßstab zu nehmen: "Die Hinrunde war ein Traum. Es ist doch klar, dass sich die Gegner auf uns einstellen." Die verschwundene Leichtigkeit hat eben auch damit zu tun, dass die Gegner es der HG nicht mehr so leicht machen.

Doch es gibt trotz all dieser Schwierigkeiten einen gar nicht so schmalen Silberstreif am Horizont. Einmal wäre da vor dem Spiel heute gegen Frankfurt das noch recht komfortable Vier-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz. "Natürlich ist das schön, dass wir es nach all der Katzenmusik, die wir gespielt haben, noch in der Hand haben", sagt Trainer Andre Gulbicki und betont: "Es geht um unsere Zukunft. Um die des Vereins und der ganzen Handball-Region."

Und dabei macht vor allem das Rest-Programm Hoffnung, geht es doch an den letzten Spieltagen (siehe Infokasten) noch gegen alle direkten Konkurrenten. Allerdings liegt auch hier die Gefahr, denn seit der starken Hinrunde wirkt die Mannschaft nicht mehr so unbekümmert. Sie hat eben etwas zu verlieren. Fast wirkt es, als sei die mentale Hemmnis größer, je eher man die HG Saarlouis als Favoriten werten kann. "Wir schaffen es in Schwächephasen, die ja für einen Aufsteiger ganz normal sind, nicht, den einfachen Weg zu wählen, die einfachen Dinge zu machen. Jeder hadert dann mit sich selbst", meint Grgic.

Dass er, der trotz seiner momentanen Schwächephase eine überragende Runde spielt, vorangehen muss, weiß er. Aber er nimmt auch das Team in die Pflicht: "Für uns reichen nicht einfach normale Leistungen. Jeder muss einen guten Tag haben, einige einen sehr guten. Erst wenn jeder 150 Prozent gibt, können wir bestehen." "Für uns reichen nicht einfach normale Leistungen."

Danijel Grgic,

HG Saarlouis

Auf einen Blick

Das Restprogramm der HG Saarlouis in der Zweitliga-Saison 2009/2010: HSG Frankfurt (8. Platz/27:23 Punkte) an diesem Mittwoch (20 Uhr, Heimspiel); TV Hüttenberg (3./35:15) am 5. April (Auswärtsspiel); Leichlinger TV (18./15:35) am 10. April (H); ThSV Eisenach (11./23:27) am 17. April (A); TV Neuhausen (6./29:21) am 24. April (H); HSC Coburg (17./15:35) am 1. Mai (A); TuSpo Obernburg (15./17:33) am 8. Mai (H); TuSEM Essen (16./15:35) am 15. Mai (A); TV Bittenfeld (2./35:15) am 22. Mai (H). jbö

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